Beschäftigung, Soziales und Integration

Mikrofinanzierung und Finanzierung von Sozialunternehmen (EaSI)



Die EU unterstützt Kleinst- und Sozialunternehmen durch Finanzierungsinstrumente, die im Rahmen des Programms „InvestEU“ und des EU-Programms für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) zur Verfügung stehen.

Mit ihrer Unterstützung von Mikrofinanzierungen und Finanzierungen von Sozialunternehmen möchte die EU die Schaffung von Arbeitsplätzen und soziale Inklusion fördern, und zwar durch folgende Maßnahmen:

  • Erhöhung der Verfügbarkeit und Zugänglichkeit von Mikrofinanzierungen für Personen aus sozial schwachen Gruppen, die ein Kleinstunternehmen gründen bzw. ausbauen wollen.
  • Förderung der Entwicklung von Sozialunternehmen, vor allem durch Erleichterung ihres Zugangs zu Finanzierungsmöglichkeiten.
  • Aufbau der institutionellen Kapazitäten von Mikrokreditanbietern und Geldgebern für Sozialunternehmen durch Beratung und technische Hilfe.

Kleinstunternehmer oder Sozialunternehmen, die an rückzahlbaren Finanzmitteln interessiert sind, können sich direkt an die ausgewählten EU-geförderten Finanzintermediäre wenden.

Finanzierung und technische Hilfe

Fonds „InvestEU“

Im Programmplanungszeitraum 2021-2027 werden im Rahmen des InvestEU-Fonds über eine EU-Haushaltsgarantie im Umfang von 26,2 Mrd. EUR öffentliche und private Investitionen in Höhe von mehr als 372 Mrd. EUR mobilisiert.

Diese Garantie wird über die InvestEU-Partner wie die EIB-Gruppe (Europäische Investitionsbank), internationale Finanzinstitutionen und nationale Förderbanken umgesetzt.

Bis 2027 werden rund 2,8 Mrd. EUR der Garantie für soziale Investitionen und Kompetenzen bereitgestellt, einschließlich Investitionen in Mikrofinanzierungen und die Finanzierung von Sozialunternehmen.

Weitere Informationen zu den Finanzprodukten, die für Mikrofinanzierungen und die Finanzierung von Sozialunternehmen zur Verfügung stehen, finden sich auf den Webseiten der InvestEU-Durchführungspartner: EIF und CEB.

Um EU-Unterstützung im Rahmen des Programms „InvestEU“ und der EaSI-Finanzierungsinstrumente in Anspruch nehmen zu können, müssen Mikrofinanzinstitute und Banken den Europäischen Verhaltenskodex für die Vergabe von Mikrokrediten unterzeichnen bzw. übernehmen.

Weitere Informationen über InvestEU finden Sie auf der InvestEU-Website und dem Gateway für die Sozialwirtschaft.

InvestEU-Beratungsplattform

Die InvestEU-Beratungsplattform bietet Projektträgern und Intermediären Beratung und technische Unterstützung, die über eine zentrale Anlaufstelle auf der Website der Europäischen Kommission zugänglich sind. 

Beratungsleistungen für Anbieter von Mikrofinanzierungen und Finanzierungen für Sozialunternehmen stehen sowohl über die Europäische Investitionsbank als auch über die Entwicklungsbank des Europarates zur Verfügung.

Technische Hilfe für soziale und inklusive Finanzierungen (SIFTA)

SIFTA (Social Inclusive Finance Technical Assistance) ist ein besonderer Aktionsbereich innerhalb der InvestEU-Beratungsplattform, über den Anbieter von Mikrofinanzierungen und Finanzierungen von Sozialunternehmen unterstützt werden. Es ist das Nachfolgeprogramm zur Technischen Hilfe unter EaSI.

Über SIFTA und den wichtigsten InvestEU-Beratungspartner, die Europäische Investitionsbank, bietet die EU vielfältige und zielgerichtete Dienstleistungen zum Kapazitätsaufbau für Anbieter von Mikrofinanzierungen und Finanzierungen von Sozialunternehmen an.

Dazu gehören maßgeschneiderte Schulungen, Workshops, Peer-to-Peer-Austausche und Studienbesuche sowie Ratings, Bewertungen und Evaluierungen zur Einhaltung des Europäischen Verhaltenskodex für die Mikrokreditvergabe.

Unterprogramm Mikrofinanzierung und soziales Unternehmertum des EU-Programms für Beschäftigung und soziale Innovation – EaSI (2014-2020)

Das Programm für Beschäftigung und soziale Innovation (EaSI) war ein Finanzinstrument auf EU-Ebene im Finanzierungszeitraum 2014-2020, mit dessen Hilfe hochwertige und nachhaltige Beschäftigung, ein angemessener und fairer Sozialschutz, die Bekämpfung von Armut und sozialer Ausgrenzung sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen gefördert werden sollten.

Von den drei EaSI-Angeboten zur Unterstützung von Mikrofinanzierung und sozialem Unternehmertum kann noch das EaSI-Finanzierungsinstrument in Anspruch genommen werden, und zwar über die EIF-Website. Für die EaSI-Bürgschaft und den EaSI-Kapazitätsaufbau werden keine neuen Anträge mehr angenommen.

Im laufenden Zeitraum 2021–2027 wurde das EaSI-Programm 2014-2020 eine Komponente des Europäischen Sozialfonds Plus (ESF+). Die Finanzierungsinstrumente der EU zur Unterstützung der Mikrofinanzierung und der Finanzierung von Sozialunternehmen werden im Rahmen des Programms „InvestEU“ fortgeführt.

EaSI-Finanzierungsinstrument

Das EaSI-Finanzierungsinstrument ist ein mit 200 Mio. EUR ausgestatteter Darlehensfonds. Aus dem Fonds werden vorrangige und nachrangige Darlehen an Mikrofinanzinstitute und Geldgeber von Sozialunternehmen vergeben, um die Kreditvergabe an Kleinst- und Sozialunternehmen zu fördern. 

Das Instrument soll Kleinstunternehmen – darunter auch Selbständige oder Personen, die Schutzbedürftige beschäftigen – sowie Sozialunternehmen den Zugang zu Finanzmitteln erleichtern und auf diese Weise zur Schaffung von Arbeitsplätzen und zu sozialer Inklusion beitragen.

Der Darlehensfonds beruht auf einer Partnerschaft der EU, der Europäischen Investitionsbank und des Europäischen Investitionsfonds. Er wird vom Europäischen Investitionsfonds verwaltet.

EaSI-Bürgschaft

113 Mikrofinanzierungsanbieter und Geldgeber für Sozialunternehmen wurden im Rahmen der EaSI-Bürgschaft mit einem Gesamtbudget von 130 Mio. EUR unterstützt – 90 Mio. EUR für Mikrofinanzierungen und 40 Mio. EUR für die Finanzierung von Sozialunternehmen.  

Die EaSI-Bürgschaft versetzte Mikrofinanzierungsanbieter und Geldgeber von Sozialunternehmen in die Lage, sich in Unternehmen zu engagieren, die sie ansonsten wegen des Risikos nicht hätten finanzieren können.

Die Kommission hatte den Europäischen Investitionsfonds mit der Durchführung der EaSI-Bürgschaft beauftragt.

EaSI-Kapazitätsaufbau

Ziel des mit 45 Mio. EUR ausgestatteten EaSI-Kapazitätsaufbaus war der Aufbau der institutionellen Kapazitäten ausgewählter Finanzintermediäre, die noch nicht die notwendige finanzielle Tragfähigkeit erreicht hatten oder die zur Stützung ihres Wachstums und ihrer Entwicklung Risikokapital benötigten. Bereitgestellt wurden Kapital und in Ausnahmefällen Darlehen.

Die Kommission hatte den Europäischen Investitionsfonds mit der Durchführung der EaSI-Investitionen zum Kapazitätsaufbau beauftragt.

EaSI – Technische Hilfe (2014-2020)

Öffentliche und private Finanzintermediäre, die in Europa in den Bereichen Mikrofinanzierungen und Finanzierungen für Sozialunternehmen tätig waren, konnten im Rahmen der Technische Hilfe von EaSI Unterstützung erhalten.

Die Dienstleistungen umfassten ein breites Spektrum von Maßnahmen zum Kapazitätsaufbau und zur Förderung des Austauschs bewährter Verfahren mit dem Ziel, den Zugang zu Finanzmitteln zu verbessern und ein nachhaltiges europäisches Ökosystem für Mikrofinanzierungen und die Finanzierung von Sozialunternehmen zu entwickeln.

Zu diesen Dienstleistungen gehörten Schulungen, die auf die spezifischen Bedürfnisse von Intermediären ausgerichtet waren, Peer-to-Peer-Schulungen, Studienbesuche und Workshops, Bewertungen von Einrichtungen, Trainings zum Thema Investitionsbereitschaft, ein eigener Helpdesk sowie – für Mikrokreditanbieter – Trainings und Compliance-Überprüfungen zum Europäischen Verhaltenskodex für die Mikrokreditvergabe.

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