Beschäftigung, Soziales und Integration

Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit mithilfe der Digitaltechnik

Im Jahr 2021 lebten rund 16 Millionen EU-/EFTA-Bürgerinnen und -Bürger in einem anderen EU- oder EFTA-Land, und es fanden fast 100 Millionen Tourismusreisen in ein anderes EU-Land statt.

Die Vorschriften zur Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit schützen Ihre Ansprüche auf Sozialleistungen, wenn Sie innerhalb Europas umziehen oder reisen. Diese Vorschriften werden derzeit modernisiert.

Durch die Digitalisierung kann die Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit weiter verbessert und eine faire Arbeitskräftemobilität gefördert werden.

Deshalb legte die Kommission eine Mitteilung mit kurz- und langfristigen Digitalisierungszielen vor.

Warum ist die Digitalisierung wichtig?

Mehr digitale Instrumente für die Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit zu nutzen hat viele Vorteile: Darunter:

  • Weniger bürokratischer Aufwand und Kosten für Menschen, die in ein anderes Land ziehen oder dort ein Unternehmen führen,
  • Verbesserung der Qualität der öffentlichen Dienstleistungen; schnellere Koordinierungsverfahren im Bereich der sozialen Sicherheit,
  • Durch verbesserten Datenaustausch und Automatisierung können Institutionen beim Informationsaustausch intensiver zusammenarbeiten,
  • Fehler und Betrug im Bereich der sozialen Sicherheit, darunter Verwendung gefälschter Dokumente, können häufiger verhindert werden – zum Vorteil der Arbeitnehmer und der fairen Arbeitskräftemobilität.

Das Ziel der Digitalisierung der Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit steht auch im Einklang mit den Zielen des Politikprogramms für die digitale Dekade, öffentliche Dienste umzugestalten, grenzüberschreitenden Informationsaustausch zu fördern und die Interaktion mit der Öffentlichkeit zu vereinfachen.

Digitale Initiativen in diesem Bereich

Gemäß den EU-Vorschriften zur Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit sind die Länder verpflichtet, digitale Technologien für den Zugang zu Sozialversicherungsdaten, ihre Bearbeitung und ihren Austausch zu nutzen. Außerdem werden die Länder aufgefordert, ihre Dienste für Bürgerinnen und Bürger, die ihr Recht auf Freizügigkeit in der EU wahrnehmen, zugänglich und benutzerfreundlich zu gestalten.

Die EU-Länder und die Kommission arbeiten derzeit an zwei Schlüsselinitiativen in diesem Bereich:

1. Der Informationsaustausch zwischen Sozialversicherungsträgern und ihre Zusammenarbeit sollen einfacher werden

Das System für den elektronischen Austausch von Sozialversicherungsdaten (EESSI) unterstützt Sozialversicherungsträger dabei, Informationen EU-weit zu teilen. Dies ermöglicht den nationalen Trägern, Sozialversicherungsansprüche (z. B. Leistungen bei Arbeitslosigkeit, Gesundheitsleistungen, Familienleistungen und Renten) schneller und sicherer zu bearbeiten.

2. Vereinfachung der Interaktionen zwischen Öffentlichkeit, Unternehmen, Sozialversicherungsträgern und anderen öffentlichen Stellen.

Im Rahmen der Initiative zum Europäischen Sozialversicherungspass hat die Kommission ein Pilotprojekt ins Leben gerufen, um herauszufinden, ob Sozialversicherungsansprüche von Bürgerinnen und Bürgern grenzüberschreitend digital überprüft werden können.

Fragen und Antworten

Wissenswertes über die Digitalisierung der Koordinierung der Systeme der sozialen Sicherheit

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