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Mehrere unerwartete Umstrukturierungen in Gruppen multinationaler Unternehmen (MNU) in den Jahren 2015 und 2016 führten zu umfangreichen Überarbeitungen von Daten für europäische Unternehmensstatistiken und Volkswirtschaftliche Gesamtrechnungen. Dies führte dazu, dass sich die Nutzenden Sorgen über die Qualität und Kohärenz dieser Statistiken machten.

Das Frühwarnsystem (FWS) wurde 2017 eingerichtet, um Umstrukturierungsereignisse von multinationalen Unternehmensgruppen rechtzeitig zu erkennen und sich darauf vorzubereiten. 

Zielsetzungen

Das FWS soll insbesondere dazu dienen:

  • Umstrukturierungsfälle so früh wie möglich aufzudecken und die EU-Länder, die von solchen Maßnahmen direkt betroffen sind, zu informieren
  • sicherzustellen, dass die Fälle umstrukturierter multinationaler Unternehmensgruppen in den europäischen Statistiken einheitlich behandelt werden
  • sich auf einen koordinierten Zeitplan für die Veröffentlichung der ersten Datenergebnisse und Überarbeitungen zu einigen
  • eine rechtzeitige, harmonisierte und vernetzte Kommunikation mit den Nutzenden der nationalen und europäischen Statistiken sicherzustellen.

Organisation

Das FWS ist ein strukturiertes, einfaches und nicht-gesetzgeberisches Verfahren, das auf der freiwilligen Zusammenarbeit zwischen nationalen Datenerfassungsstellen und Eurostat beruht. Es stützt sich auf ein Netzwerk nationaler FWS-Korrespondenten, die von Eurostats FWS-Sekretariat koordiniert werden und gemeinsam an konkreten Umstrukturierungsfällen arbeiten. 

Eurostat arbeitet mit dem Europäischen System der Zentralbanken (ESZB) und der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammen, die ebenfalls Mitglied des FWS-Netzwerks ist. 

Durchführung

Die Länder des Europäischen Statistischen Systems (ESS) sollten das Frühwarnsystem auslösen, sobald sie erfahren, dass eine multinationale Unternehmensgruppe umstrukturiert wird und sich dadurch möglicherweise erhebliche Auswirkungen für die nationalen und europäischen Statistiken ergeben. Dies sollte geschehen, bevor die Statistiken davon betroffen sind. Das Frühwarnsystem kann auch von Eurostat oder der EZB ausgelöst werden.

Sobald das Frühwarnsystem ausgelöst wurde, wird der einzelne Fall in Ad-hoc-Arbeitsgruppen mit den nationalen Korrespondenten der betroffenen Länder erörtert und eine methodische Zusammenfassung mit anonymisierten Informationen verfasst, um eine Sammlung von Fällen und deren statistische Behandlung zu erstellen. Die anonymisierten methodischen Zusammenfassungen werden nachstehend veröffentlicht.

Eurostat stellt sicher, dass die statistische Geheimhaltung beim Austausch relevanter Informationen gewahrt bleibt, indem es sichere Kommunikationskanäle verwendet.

Für weitere Einzelheiten konsultieren Sie bitte unseren  FWS-Informationsvermerk für die Korrespondenten des Netzwerks (auf Englisch).