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18/07/2014

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Industrie und Unternehmertum

Unternehmergeist wecken

Unternehmerisches Potenzial für neues Wachstum in Europa freisetzen

Zur Überwindung der Beschäftigungskrise in der EU braucht Europa nicht nur neue Arbeitsplätze, sondern auch mehr Unternehmerinnen und Unternehmer. Kaum jemand bestreitet, das möglichst alle eine Beschäftigung haben sollten, während es als weitaus weniger selbstverständlich gilt, dass Arbeitsuchende sich ihren eigenen Arbeitsplatz schaffen können, anstatt von jemandem angestellt zu werden.

Europa braucht einen kulturellen Wandel, das allgemein vorherrschende Bild von Unternehmern muss grundlegend geändert werden. Die Gründung und Führung eines Unternehmens sollte als etwas betrachtet werden, das im Prinzip jeder kann.

Das ist eine Tatsache, die jedoch nur wenigen bewusst ist. Lediglich 37 % der befragten Europäerinnen und Europäer geben an, dass sie Selbstständigkeit einem Angestelltenverhältnis vorziehen würden– gegenüber 51 % in den Vereinigten Staaten und 56 % in China. Und dieser Prozentsatz nimmt in Europa sogar ab.

„Mehr Unternehmen bedeuten zusätzliche Arbeitsplätze, mehr Innovation und höhere Wettbewerbsfähigkeit. Unternehmer zu werden und einen Traum zu verwirklichen – das erfordert hohe Risikobereitschaft und kostet viel Mühe. Unternehmer sind die Helden unserer Zeit. Unternehmergeist ist in der Wirtschaftsgeschichte auch die stärkste Triebfeder für Wirtschaftswachstum. Wenn es uns gelingt, das unternehmerische Potenzial Europas freizusetzen, dann können wir wieder Wachstum nach Europa bringen.“

Zur Umkehr dieses besorgniserregenden Trends fordert die Kommission die EU-Länder dringend auf, das Erwerben unternehmerischer Erfahrungen in die Lehrpläne für die Pflichtschulzeit aufzunehmen. Einen Mentalitätswandel anzustoßen und die Europäer zur Unternehmensgründung zu ermuntern, ist dazu der erste Schritt. Dieser ist allerdings sinnlos, wenn die Rahmenbedingungen für Unternehmen weiterhin so starr bleiben, wie dies heute häufig der Fall ist. Die Verringerung des Verwaltungsaufwands, insbesondere für kleine und mittlere Unternehmen, ist eine Priorität für die Kommission. Das reicht aber noch nicht. Wir sollten bestehende Hindernisse beseitigen, aber auch diejenigen fördern, die verstärkt Unterstützung benötigen.

Deshalb helfen wir aktiv neu gegründeten Unternehmen, denn Schätzungen zufolge scheitern etwa die Hälfte aller neuen Unternehmen in den ersten fünf Jahren. Die EU-Länder sind aufgerufen, junge Unternehmen während dieses kritischen Zeitraums besser zu unterstützen, beispielsweise durch Managementschulungen, FuE-Coaching und Vernetzung mit anderen Unternehmern, potenziellen Zulieferern und Kunden.

Ein angemessener Zugang zu Finanzmitteln ist während des gesamten Bestehens eines Unternehmens von entscheidender Bedeutung. Zur Überbrückung der während der Finanzkrise entstandenen Engpässe wurde eine Reihe von Initiativen eingeleitet.

Die Europäische Kommission ist außerdem überzeugt davon, dass es wichtig ist, ehrlichen Unternehmern nach einem Konkurs eine zweite Chance zu geben, denn 96 % aller Insolvenzen gehen nachweislich auf eine Anhäufung verspäteter Zahlungen und andere praktische Probleme zurück. Die Regeln zur Übertragung von Eigentum an Unternehmen werden ebenfalls vereinfacht.

Da KMU schätzungsweise zwei bis drei Mal schneller wachsen, wenn sie moderne Informationstechnologien einsetzen, gibt es mehrere Initiativen, die Unternehmen helfen sollen, digitale Kompetenz zu erwerben. Bessere IKT-Kenntnisse zahlen sich immer aus – bis 2015 wird für 90 % aller Stellen digitale Kompetenz gefragt sein.

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Letzte Aktualisierung: 18/07/2014 |  Seitenanfang