DS Time use surveys > Information on data DE REVAMP

Hintergrund

Bei den Harmonisierten Europäischen Zeitverwendungserhebungen (HETUS) handelt es sich um nationale Erhebungen, die in europäischen Ländern durchgeführt werden, um zu beziffern, wie viel Zeit die Menschen für verschiedene Tätigkeiten aufwenden,

unter anderem für

  • bezahlte Arbeit,
  • Hausarbeit und Versorgung der Familie,
  • persönliche Betreuung,
  • Freiwilligentätigkeit,
  • soziales Leben,
  • Reisen und Freizeit.

Diese Informationen werden hauptsächlich zur Unterstützung politischer Entscheidungen und wissenschaftlicher Forschung verwendet, einschließlich

  • Messung und Analyse der Lebensqualität oder des allgemeinen Wohlbefindens
  • Messung aller Arten von Arbeit, einschließlich unbezahlter Arbeit und nicht marktbestimmter Produktion, und die Entwicklung von Produktionskonten der privaten Haushalte
  • Information und Überwachung der Geschlechterpolitik (Vereinbarkeit von Beruf und Familie)

Die Zeitverwendungsstatistik kann Informationen über andere Bereiche der Statistik ergänzen, z. B.

  • Bildung (Lernmuster)
  • Gesundheit (Bewegungsmuster, Ernährungsgewohnheiten, Schlafverhalten usw.)
  • Kultur, Medien, Sport (Beteiligung)
  • Umwelt (Zugang zu Wasser, sanitären Einrichtungen und sauberer Energie)
  • Sozialverhalten
  • Beteiligung an bürgerschaftlichen Aktivitäten
  • Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnik

Datenerfassung

Die wichtigsten Erhebungsinstrumente sind

  • ein Haushaltsfragebogen,
  • ein individueller Fragebogen
  • und ein Tagebuch, in das die Auskunftspersonen ihre täglichen Aktivitäten in Zeitfenstern von zehn Minuten eintragen

HETUS wird etwa alle zehn Jahre auf der Grundlage eines Gentlemen’s Agreement zwischen den teilnehmenden Ländern und Eurostat durchgeführt.

Referenzzeitraum

HETUS findet etwa alle 10 Jahre statt. Eine HETUS-Runde erstreckt sich über mehrere Jahre, wobei die Länder in der Regel wählen können, in welchem Jahr der Runde sie die Daten erheben wollen.

Bislang fanden zwei HETUS-Runden statt:

  • Runde 1: HETUS 2000 wurde von 1998 bis 2006 in 15 europäischen Ländern durchgeführt.
  • Runde 2: HETUS 2010 wurde von 2008 bis 2015 in 18 europäischen Ländern durchgeführt: 15 EU-Mitgliedsländer und 3 Nicht-EU-Länder, nämlich Norwegen, Serbien und die Türkei.

Die dritte HETUS-Runde 2020 ist im Gange. Das Methodikhandbuch, das wichtigste Dokument, mit Leitlinien zur harmonisierten Datenerhebung, wurde Anfang 2019 fertiggestellt und 2020 in einer Neuauflage veröffentlicht. Rund 20 Länder planen, in dieser 3. Runde eine Zeitverwendungserhebung durchzuführen.

Vergleichbarkeit der Ergebnisse

Die teilnehmenden Länder befolgten 2000 und 2010 die Leitlinien zur Methodik unter Verwendung eines standardisierten Erhebungsdesigns und der empfohlenen statistischen Klassifizierungen (soweit wie möglich). Das bedeutet, die Daten sollten zwischen den Ländern weitestgehend vergleichbar sein.

Die Hauptkomponenten der Erhebung wurden im Laufe der Zeit unverändert beibehalten, sodass die Vergleichbarkeit zwischen den Zeiträumen weitgehend gewährleistet ist. Die Daten der HETUS-Erhebung 2010 sollten im Allgemeinen mit den Daten der HETUS-Erhebung 2000 vergleichbar sein.

Im Rahmen von HETUS werden jedoch nur einmal im Jahrzehnt detaillierte Informationen über Aspekte des sozialen Lebens der Menschen erhoben. Daher kann die Vergleichbarkeit im Laufe der Zeit problematisch werden, da viele Tätigkeiten in diesem Zeitraum veraltet sind und durch neue ersetzt werden.

Auch der Zeitraum der Datenerhebung unterscheidet sich von Land zu Land deutlich. In Runde 2 (2010) erstreckte sich die nationale Datenerhebung über einen Zeitraum von 8 Jahren (2008-2015).

Stichproben der Grundgesamtheit

Zeitverwendungserhebungen beruhen wie jede andere Erhebung auf repräsentativen Bevölkerungsstichproben. Ihre Ergebnisse sind mit den üblichen Fehlern behaftet, die bei Zufallsstichproben auftreten. Die Genauigkeit der Ergebnisse hängt von der Stichprobengröße, den Auswirkungen des Stichprobenplans und der Struktur der untersuchten Population ab.

Zeitverwendungserhebungen beruhen wie jede andere Erhebung auf repräsentativen Bevölkerungsstichproben. Ihre Ergebnisse sind mit den üblichen Fehlern behaftet, die bei Zufallsstichproben auftreten. Die Genauigkeit der Ergebnisse hängt von der Stichprobengröße, den Auswirkungen des Stichprobenplans und der Struktur der untersuchten Population ab.