DS Microdata > gender-based violence DE REVAMP

Informationen zu den für Forschungsprojektvorschläge relevanten Daten

  • Geschlecht: In den Mikrodatensätzen sind nur Frauen berücksichtigt.
  • Alter: zusammengefasst in
    • 4 Altersgruppen: 18-29, 30-44, 45-64, 65-74
    • 6 Altersgruppen: 18-24, 25-34, 35-44, 45-54, 55-64, 65-74
    • 11 Altersgruppen: 18-24, 25-29, 30-34, 35-39, 40-44, 45-49, 50-54, 55-59, 60-64, 65-69, 70-74; für einige Länder liegt die Aufgliederung in 11 Altersgruppen nicht vor.
  • Variablen zu Geburtsland und Staatsangehörigkeit: umcodiert als Staatsangehörige, EU Ausländer, Drittstaatsangehörige. Für einige Länder liegt die Untergliederung in EU- und Drittstaatsangehörige nicht vor.
  • Bildungsabschluss für die 3 Hauptgruppen der ISCED: niedriger als Primarbereich, Primarbereich oder Sekundarbereich I (Stufen 0-2), Sekundarbereich II und postsekundärer, nicht tertiärer Bereich (Stufen 3 und 4), Tertiärbereich (Stufen 5-8).
  • Haupterwerbsstatus nach eigenen Angaben: zusammengefasst in 3 Gruppen, nämlich erwerbstätig, erwerbslos und Nichterwerbspersonen.

Beschreibung der Datenerhebung

Verfügbare Länder

An der von Eurostat koordinierten Erhebung über geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen und andere Formen von interpersoneller Gewalt (EU-GBV-Erhebung) beteiligten sich 18 EU-Länder: Belgien, Bulgarien, Dänemark, Estland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Kroatien, Lettland, Litauen, Malta, Niederlande, Österreich, Polen, Portugal, Slowakei, Slowenien und Spanien. Die Niederlande stimmten der Freigabe anonymisierter Daten zu wissenschaftlichen Zwecken nicht zu. Italien gab sein Einverständnis zur Übermittlung von einschlägigen, auf der nationalen Erhebung beruhenden Daten. Der Zugang zu den italienischen Mikrodaten kann – sobald diese verfügbar sind – direkt bei Italien beantragt werden.

Die Datenerhebung für die übrigen EU-Länder – Deutschland, Irland, Luxemburg, Rumänien, Schweden, Tschechien, Ungarn und Zypern – wurde vom Europäischen Institut für Gleichstellungsfragen (EIGE) und der Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA) gemeinsam koordiniert. Für diese Länder sind Mikrodaten aus der EU-GBV-Erhebung derzeit nicht für wissenschaftliche Zwecke verfügbar.

Gegenstand der Erhebung

Die EU-GBV-Erhebung dient dazu, geschlechtsspezifische Gewalt gemäß der Istanbul-Konvention zu messen. Bei der Erfassung derartiger Daten liegt der Fokus der Erhebung auf verschiedenen Arten von Gewalterfahrungen und auf der Beziehung zwischen Opfer und Täter. Die Erhebung erstreckt sich daher nicht nur auf die geschlechtsspezifische Gewalt gegen Frauen, sondern auch auf weitere Formen interpersoneller Gewalt.

Datenerhebung

Mit der Entwicklung der Erhebung über geschlechtsspezifische Gewalt im Europäischen Statistischen System (ESS) wurde im Jahr 2016 begonnen. Die Methodik wurde von Mitgliedstaaten der EU und Experten verschiedener einschlägiger Organisationen und Disziplinen mitentwickelt.

Nach dem Austesten der Methodik lief im Jahr 2020 die Durchführung die Haupterhebung auf der Grundlage eines von Eurostat erstellten Methodikhandbuchs (auf Englisch) an. Die Datenerhebung fand zwischen 2020 und 2023 auf der Grundlage nationaler Zeitpläne statt.

Verfügbare Mikrodaten

Die für wissenschaftliche Zwecke bestimmten Dateien aus der EU-GBV-Erhebung beinhalten anonymisierte Mikrodaten. Damit das Risiko der Offenlegung von Auskunftspersonen oder sie betreffenden Informationen adäquat eingedämmt wird, ist das Anonymisierungsverfahren auf die Hintergrundvariablen ausgerichtet, da im Zuge der Erhebung Informationen zu den persönlichen Erfahrungen der Auskunftspersonen erfasst werden, die weder in Registern noch öffentlich verfügbar sind. Die Unterschiede zwischen der ursprünglichen Datenbank, wie sie in  Kapitel 4 des Methodikhandbuchs definiert ist, und den Dateien für wissenschaftliche Zwecke werden in den Anonymisierungsregeln erläutert.

Weitere Informationen finden Sie in den  Anonymisierungsregeln

Verfügbarkeit von Daten für die Öffentlichkeit

Im Themenbereich zu geschlechtsspezifischer Gewalt finden Sie einen Überblick über die Erhebungsmethodik, den politischen Kontext und die verfügbaren Daten.

In der Veröffentlichung mit ersten Ergebnissen (auf Englisch), die von Eurostat herausgegeben wurde, werden erste Erkenntnisse aus der Erhebung zugänglich gemacht. Die Publikation enthält einige aufschlussreiche Hinweise für das Verständnis der tatsächlichen Häufigkeit von Gewalt und der Offenlegungsrate, da die Erhebungsdaten an sich eine verlässliche Ersatzgröße für die tatsächliche Häufigkeit geschlechtsspezifischer Gewalt sind.