Häufige gestellte Fragen
Die Ziele für nachhaltige Entwicklung im EU-Kontext
Eine Anzeigetafel mit ca. 100 Indikatoren ist das Maximum, das für die Nutzer:innen die Nutzer:innen handhabbar und aussagekräftig ist.
Die 100 EU-Indikatoren für Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals – SDGs)sind gleichmäßig auf die 17 Ziele verteilt, um ein Gleichgewicht zwischen den vier Dimensionen der Nachhaltigkeit sicherzustellen.
- Umwelt
- Wirtschaft
- sozial
- institutionell
Zusätzlich zu den SDG-Indikatoren der EU stellt die Europäische Kommission sektorspezifische Indikatoren zur Verfügung, z. B. zur biologischen Vielfalt bzw. zur Schadstofffreiheit, die ein vollständigeres Bild der Nachhaltigkeit vermitteln.
Eurostat nutzt die SDG-Indikatoren der EU, um den Fortschritt in Richtung Nachhaltigkeit zu überwachen, und wählt Daten mit bestmögliche statistischer Qualität und politischer Relevanz aus. Daten aus der Forschung, von Unternehmen oder aus der Bürgerwissenschaft sind oft nützlich, um bestimmte Fragen zu beantworten, sie sind aber nicht immer geeignet, um Fortschritt zu überwachen. Zeitreihen können zum Beispiel zu kurz und im Zeitverlauf nicht vergleichbar sein.
Externe Daten spielen allerdings eine wichtige Rolle für das Set der EU-Indikatoren für nachhaltige Entwicklung. Ungefähr ein Drittel der Indikatoren stammt aus externen Quellen, wie zu Beispiel die Europäische Umweltagentur (EUA), die Gemeinsame Forschungsstelle (GFS) und aus der Bürgerwissenschaft.
Der Überwachungsbericht der EU-SDG-Indikatoren wird üblicherweise im Mai veröffentlicht, als Teil des Überwachungspakets für die EU-Indikatoren für nachhaltige Entwicklung. Darin ist ein aktualisierter Satz von EU-SDG-Indikatoren enthalten. Gleichzeitig werden die folgenden Produkte veröffentlicht:
- ie Broschüre zur Überwachung der EU-Indikatoren für nachhaltige Entwicklung, eine kurze Zusammenfassung des Berichts
- die Visualisierungstool „SDGs & me“ (Ziele für nachhaltige Entwicklung und ich), die dabei helfen kann, zu verstehen, worum es bei den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung geht, und die Situation in Ihrem Land im Vergleich zu anderen Ländern zu erkunden
- das Visualisierungsinstrument „Progress of SDGs in the EU“ (Fortschritt der Ziele für Nachhaltigkeit der EU), das einen schnellen Überblick über die aktuellen Fortschritte bei den einzelnen Zielen für nachhaltige Entwicklung gibt
- das Visualisierungsinstrument „SDG country overview“, damit Sie den Fortschritt in Ihrem Land mit dem EU-Durchschnitt vergleichen können.
- Artikel in Statistik erklärt
Stichtag der Datenerfassung für den Jahresbericht ist normalerweise Anfang April. Viele Indikatoren für die SDGs auf der Website von Eurostat werden nach jeder Aktualisierung der Quelldaten das ganze Jahr über automatisch aktualisiert.
Ein Verweis auf die Quelldaten steht in den Metadaten zur Verfügung, die jedem der EU-Indikatoren für die SDGs hinzugefügt sind. Suchen Sie bitte nach diesem Symbol in der Datenbank.
Als einfachste Möglichkeit, den Fortschritt in Ihrem Land zu überwachen, können Sie eins unserer interaktiven Produkte nutzen:
Bewertungsmethode
Die Bewertungsmethode berücksichtigt, ob sich ein Indikator hin zum Ziel für nachhaltige Entwicklung verschoben hat oder sich davon entfernt hat sowie auch die Geschwindigkeit dieser Verschiebung. Der Schwerpunkt liegt bei dieser Methode auf die Entwicklung im Laufe der Zeit, nicht auf der Nachhaltigkeit des Zustands.
Im Fall vorhandener quantitativer Ziele im Rahmen des politischen Prozesses überwacht Eurostat die Trends für jeden einzelnen Indikator und vergleicht sie mit erforderlichen theoretischen Trends, um das Ziel zu erreichen. Allerdings ist dieser Ansatz nur für eine begrenzte Anzahl an Indikatoren möglich, bei denen ein explizit quantifiziertes und messbares Ziel für die EU existiert. Eine detaillierte Beschreibung der Berechnungsmethode finden Sie auf der Seite zur Methodik.
Zuerst berechnet Eurostat für jeden Indikator eine Wertung, die eine kurzfristige Bewertung über die letzten fünf Jahre widerspiegelt. Zweitens berechnet Eurostat für jedes Ziel einen einfachen Durchschnitt der Werte der einzelnen Indikatoren, einschließlich der Indikatoren für mehrere Zwecke. Eurostat führt eine Gesamtbewertung auf Zielebene für ein Ziel für nachhaltige Entwicklung durch, wenn 75 % der Indikatoren des Ziels evaluiert werden können.
Ausstrahlungseffekte
Es ist wichtig, die Ausstrahlungseffekte zu erkennen, da sie Auswirkungen haben, wie die Welt als Ganzes die SDGs erreicht. Deshalb zeigt Eurostat positive und negative Ausstrahlungseffekte als Ergebnis des EU-Verbrauchs. Importe von in anderen Ländern hergestellten Produkten in die EU können sowohl positive als auch negative Effekte für die Umwelt und die Wirtschaft der produzierenden Länder haben, zum Beispiel durch Wertschöpfung oder durch die Änderung der Landnutzung.
Der Bericht für 2021 quantifizierte mehrere dieser Ausstrahlungseffekte im Zusammenhang mit Verbrauch, die im nachfolgenden Bericht weiter verbessert wurden. Die Messung von verbrauchsinduzierten Ausstrahlungseffekten ist ein komplexes und datenintensives Unterfangen, für das Daten über direkte grenzüberschreitende Warenströme (z. B. Importe und Exporte) und indirekte grenzüberschreitende Auswirkungen (sozioökonomische und ökologische Auswirkungen bestimmter Produkte und Sektoren entlang der gesamten Lieferkette) benötigt werden. Viele dieser indirekten Auswirkungen können nicht direkt beobachtet werden, weshalb für ihre Quantifizierung Annahmen und modellbasierte Schätzungen benötigt werden.
Angleichung an die UN-Ebene
In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen wurden von Anfang an verschiedene Ebenen der Überwachung der SDGs vorgesehen. Deshalb haben wir zusätzlich zur globalen ebene auch eine regionale, nationale und thematische Überwachung der SDGs..
Das EU-Set der SDG-Indikatoren ist, wo immer dies angemessen ist, an die UN-Liste mit globalen Indikatoren angeglichen. Rund zwei Drittel der EU-Indikatoren sind an die UN-Liste angeglichen. Allerdings sind die UN-Indikatoren für eine Berichtserstellung auf globaler Ebene ausgewählt und sind deshalb im EU-Kontext nicht immer relevant.
Die EU-Indikatoren für die SDGs sind eng mit politischen Initiativen der EU verknüpft. In Bezug auf SDG 2 „Kein Hunger“ konzentriert sich die EU beispielsweise im Vergleich mit der globalen Ebene stärker auf eine ökologisch nachhaltige Landwirtschaft.
Abweichungen gibt es bei allen 17 SDGs. Dafür gibt es zwei Hauptgründe:
- Mehrere der UN-Indikatoren müssen an die Situation in der EU angepasst werden, z. B. die Zahl der Menschen, die unter 1,25 USD pro Tag leben, als Maß für die Armut.
- Die EU-SDG-Indikatoren überwachen die EU-Politik, z. B. verwenden wir für SDG 4 Benchmarks aus dem Europäischen Bildungsraum.
Die erwünschte Angleichung an die UN-Liste muss mit diesen beiden Anforderungen in Einklang gebracht werden.