Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 03/12/2021

Die Stadt Luxemburg erhält den Access City Award 2022, weil sie für Menschen mit Behinderungen zugänglicher geworden ist

Der Access City Award 2022 geht an die Stadt Luxemburg. Eine Jury aus Experten für Barrierefreiheit würdigte die Stadt für deren breites Spektrum innovativer Lösungen und Verbesserungen, mit denen Luxemburg für Menschen mit Behinderungen leichter zugänglich werden soll.

Die Stadt Luxemburg hat die Barrierefreiheit zu einer Priorität erklärt. Sie verfolgt dabei den Ansatz „Design für alle“, um den Zugang für alle, auch für Menschen mit Behinderungen, zu erleichtern. Überall in der Stadt fahren Niederflurbusse mit Rampen, und in Bussen und an Bushaltestellen gibt es visuelle und akustische Ankündigungen.

Luxemburg konsultiert regelmäßig die Bürgerinnen und Bürger mit Behinderungen, um sicherzustellen, dass die Maßnahmen der Stadt die gewünschte Wirkung entfalten. Darüber hinaus macht die Stadt Luxemburg Informationen über politische Entscheidungen für alle zugänglich, indem sie wichtige Sitzungen des Gemeinderates zusätzlich zum gesprochenen Text und zu abrufbaren Transkriptionen in Gebärdensprache zur Verfügung stellt.

Die Städte Helsinki in Finnland und Barcelona in Spanien wurden mit dem zweiten und dritten Platz gewürdigt.

Schließlich erhielten Löwen in Belgien und Palma in Spanien eine besondere Erwähnung. Löwen wurde für die durchgängige Berücksichtigung der Barrierefreiheit, auch im digitalen Bereich, anerkannt. Palma erhielt eine besondere Erwähnung, weil die Stadt den Zugang zur physischen Umwelt, einschließlich Stränden und Parks, verbessert hat.

Der Preis wurde anlässlich der Verleihung des Access City Award von Helena Dalli, EU-Kommissarin für Gleichheitspolitik, vorgestellt. Sie erklärte: „Stellen Sie sich vor, Sie wollen einen Bus nehmen, aber Sie kommen nicht hinein. Oder dass Ihr Kind nicht mit anderen Kindern spielen kann, weil der Spielplatz nicht barrierefrei ist. Barrierefreiheit macht im Alltag wirklich einen Unterschied. Es geht dabei um Autonomie und Gleichheit. Deshalb erkennen wir mit dem Access City Award die Bemühungen an, Städte zugänglicher und inklusiver zu machen. Ich beglückwünsche den diesjährigen Gewinner, die Stadt Luxemburg, zu ihrem Engagement für Chancengleichheit für Menschen mit Behinderungen.“

Anlässlich des Europäischen Jahres der Schiene bedachte die Kommission die portugiesische Stadt Porto mit einer besonderen Erwähnung für die Verbesserung der Zugänglichkeit von Bahnhöfen. Bei der Vorstellung des Preises erklärte die für Verkehr zuständige Kommissarin Adina Vălean: „Da die Bahn einer der umweltfreundlichsten und sichersten Verkehrsträger ist, wollen wir mehr Menschen dazu bringen, die Schiene zu nutzen. Jeder sollte in der Lage sein, mit dem Zug zu fahren, und zwar problemlos. Porto hat sein Schienenverkehrssystem, einschließlich des U-Bahnsystems, deutlich verbessert, um es für Menschen mit Behinderungen barrierefrei zu machen. So werden in dieser Stadt beispielsweise die U-Bahn-Waggons und -Stationen immer leichter zugänglich, und überall gibt es akustische Warnhinweise und angepasste Ausrüstungsgegenstände. Ich hoffe, dass viele andere Städte diesem Beispiel folgen.“

Für den Access City Award 2022 gingen bei der Europäischen Kommission 40 Bewerbungen ein. 

Hintergrund

Rund 87 Millionen Menschen in der EU leben mit einer Behinderung. Der Access City Award, den die Europäische Kommission gemeinsam mit dem Europäischen Behindertenforum organisiert, zählt zu den Maßnahmen der Strategie für die Rechte von Menschen mit Behinderungen 2021-2030, mit der ein barrierefreies Europa geschaffen werden soll.

Der Access City Award wird seit 2010 vergeben, um auf die Probleme von Behinderten aufmerksam zu machen und Initiativen zur Förderung der Barrierefreiheit in europäischen Städten mit mehr als 50 000 Einwohnern zu unterstützen. Bei dem Preis geht es um gleichberechtigten Zugang zum städtischen Leben für Menschen mit Behinderungen. Die Auszeichnung soll Städte dazu ermutigen, Anregungen für innovative Projekte und gute Praxis auszutauschen.

Den Access City Award erhalten Städte, die den Zugang zu grundlegenden Aspekten des städtischen Lebens erwiesenermaßen verbessert haben und konkrete Pläne für weitere Verbesserungen vorweisen können.

Der Access City Award wird bei der jährlichen Konferenz zum Europäischen Tag der Menschen mit Behinderungen verliehen, an der etwa 400 Personen aus der gesamten Europäischen Union teilnehmen.

Bisher ausgezeichnete Städte: 2021 Jönköping (Schweden), 2020 Warschau (Polen), 2019 Breda (Niederlande), 2018 Lyon (Frankreich), 2017 Chester (Vereinigtes Königreich), 2016 Mailand (Italien), 2015 Boras (Schweden), 2014 Göteborg (Schweden), 2013 Berlin (Deutschland), 2012 Salzburg (Österreich), 2011 Avila (Spanien).

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