Beschäftigung, Soziales und Integration

Aktuelles 04/07/2019

ESDE-Bericht 2019 zeigt Kampf gegen Klimawandel als Wachstums- und Stellengenerator

Die Europäische Kommission hat den jährlich erscheinenden Europäischen Beschäftigungs- und Sozialbericht 2019 veröffentlicht. Dieses Jahr befasst sich der Bericht mit dem Thema Nachhaltigkeit.

Er zeigt auf, dass Bewältigung des Klimawandels und Erhalt des Wachstums eng miteinander zusammenhängen. Dargelegt wird eine Reihe von Maßnahmenoptionen, mit denen sich die Wettbewerbsfähigkeit der EU erhalten, das Wachstum verstetigen und sich sein Nutzen für die gesamte Bevölkerung in der EU und für die künftigen Generationen nutzbar machen lässt und gleichzeitig der ehrgeizige Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft weiterverfolgt wird.

In dem Bericht 2019 wird auch bekräftigt, dass die EU ihre Wirtschaftstätigkeit weiter ausweitet – die Beschäftigung erzielt dabei neue Rekordwerte und die soziale Lage verbessert sich.

Die für Beschäftigung, Soziales, Qualifikationen und Arbeitskräftemobilität zuständige EU-Kommissarin Marianne Thyssen äußerte sich wie folgt: „Der Jahresbericht zeigt, dass der Aufschwung in der europäischen Wirtschaft Fuß gefasst hat. Mit 240,7 Millionen Erwerbstätigen, 13,4 Millionen mehr als bei Antritt der Juncker-Kommission, ist die Beschäftigungsquote in der EU so hoch wie noch nie. Die Arbeitslosigkeit befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Und die Zahl der Menschen, die von Armut bedroht sind, sinkt weiter. Dies ist ein idealer Ausgangspunkt dafür, auf der Grundlage der europäischen Säule sozialer Rechte noch mehr für die Bürgerinnen und Bürger zu tun. Hierzu ist ein fairer Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft erforderlich, und dabei müssen die Chancen eines umweltverträglichen Wachstums in vollem Umfang genutzt werden. Wir können den Lebensstandard aller anheben, sofern die EU und die Mitgliedstaaten gemeinsam mit den Sozialpartnern in neue und bessere Kompetenzen, höhere Qualifikationen und in Sozialleistungen investieren.“

Es wird davon ausgegangen, dass im Zuge des Übergangs zu einer CO2-neutralen Wirtschaft bis 2030 weitere 1,2 Millionen Arbeitsplätze in der EU geschaffen werden – zusätzlich zu den bereits prognostizierten 12 Millionen neuen Stellen. Der Übergang könnte die derzeitige Polarisierung der Arbeitsplätze – eine Folge von Automatisierung und Digitalisierung – abfedern, indem auch Arbeitsplätze im mittleren Bereich der Lohnskala und der Kompetenzverteilung geschaffen werden, insbesondere im Bau- und im verarbeitenden Gewerbe.

Je nach Land und Branche werden die Auswirkungen unterschiedlich ausfallen. Die Länder müssen diesen Übergang daher vorbereiten, damit die Menschen in den Berufen, in den Branchen und in den Regionen, die noch von einem hohen Kohlenstoffeinsatz geprägt sind, nicht außen vor bleiben. 

Generell zeigt der Bericht auf, dass die EU in die Kompetenzen der Menschen und in Innovationen investieren muss, um das Wirtschaftswachstum beizubehalten. Im Europäischen Beschäftigungs- und Sozialbericht wird auch festgestellt, dass soziale Investitionen wie die Verfügbarkeit von Kinderbetreuung und frühkindlicher Erziehung und Bildung dazu führen, dass Menschen produktiver sind und sich wohler fühlen. Bezahlbarer, angemessener Wohnraum ist die Voraussetzung dafür, dass die Europäerinnen und Europäer auf dem Arbeitsmarkt ihr volles Potenzial ausschöpfen und an der Gesellschaft teilhaben können.

Hintergrund

Der jährlich erscheinende Europäische Beschäftigungs- und Sozialbericht bietet eine aktuelle wirtschaftliche Analyse der beschäftigungs- und sozialpolitischen Entwicklungen in Europa und thematisiert damit zusammenhängende Maßnahmenoptionen. Es handelt sich um den richtungsweisenden Bericht der Europäischen Kommission im Bereich Beschäftigung und Soziales.

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