Daten nach Bereich
In der Datenbank werden die Informationen nicht nach Kulturbereichen dargestellt, sondern eher nach Sektoren gegliedert. Um die Analyse zu erleichtern, werden die Daten nachstehend für die jeweils genannten Bereiche aufgeführt.
Musik
Es gibt keine Datenerhebung speziell zum Bereich Musik. Die verschiedenen harmonisierten Erhebungen und Datensammlungen der EU enthalten nur wenige Informationen zu diesem Thema.
Eine Schwierigkeit liegt darin, dass statistische Klassifizierungen und Variablen oft nicht zwischen Musik und anderen kulturellen Aktivitäten in breiteren Kategorien, wie Live-Auftritten oder künstlerischem Schaffen, unterscheiden.
Im Hinblick auf den entsprechenden Wirtschaftszweig gibt es zwei NACE-Codes, die sich speziell auf den Bereich Musik beziehen:
- Tonaufnahmen (einschließlich Hörfunkbeiträge) und verlegerischer Vertrieb von Tonträgern und Musikalien (59.2)
- Herstellung von Musikinstrumenten (32.2)
Daten zu diesen Codes werden im Rahmen der EU-Arbeitskräfteerhebung (EU-AKE) erfasst. Diese beiden Codes decken jedoch nur einen kleinen Teil des Musiksektors ab. Da die Zahl der Beschäftigten in diesen Berufen gering ist, sind die Daten in den meisten Ländern nicht zuverlässig.
Diese Daten stammen von den strukturellen Unternehmensstatistiken. Verfügbare Variablen sind zum Beispiel die Anzahl der Unternehmen, der Umsatz und die Wertschöpfung.
Daten ab 2021
- Tonaufnahmen (einschließlich Hörfunkbeiträge) und verlegerischer Vertrieb von Tonträgern und Musikalien (NACE-Code 59.2)
- Herstellung von Musikinstrumenten (NACE-Code 32.2)
Daten bis 2020
- Tonaufnahmen (einschließlich Hörfunkbeiträge) und verlegerischer Vertrieb von Tonträgern und Musikalien (NACE-Code 59.2)
- Herstellung von Musikinstrumenten (NACE-Code 32.2)
Die Datenbank über die Produktion von Waren liefert Informationen über die Produktion von musikbezogenen Waren (hauptsächlich Instrumente und Tonträger).
Der Bereich des internationalen Warenhandels umfasst jährliche Daten über den Handel mit Musikinstrumenten und Teilen davon.
Seit 2017 werden Daten zu Tonträgern, die nur Musik enthalten, nicht mehr als eigene Kategorie erhoben. In der Statistik des internationalen Dienstleistungsverkehrs sind die Musikartikel in den bestehenden Kategorien enthalten:
- audiovisuelle Dienstleistungen
- künstlerische Dienstleistungen
- Lizenzen
Die Erhebung über die Nutzung von IKT in Haushalten und durch Einzelpersonen liefert jährliche Daten über das Online-Musikhören (über Webradio oder Musikstreaming). Diese Daten sind aufgeschlüsselt nach Alter, Geschlecht und Bildungsgrad verfügbar.
Diese Statistiken stammen aus den Erhebungen über die Wirtschaftsrechnungen der privaten Haushalte (HBS). Sie werden von Eurostat alle fünf Jahre erfasst. Musikbezogene Artikel umfassen zwei Codes: Geräte für den Empfang, die Aufnahme und die Wiedergabe von Ton sowie Musikinstrumente.
In den Ad-hoc-Modulen der EU-SILC (Europäische Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen) zur kulturellen Teilhabe werden Daten zu musikalischen Veranstaltungen oder Aktivitäten (Theater, Musik und Tanz) in nur einer Kategorie – der Teilnahme an Live-Aufführungen – erfasst. Ähnlich verhält es sich mit den Informationen über künstlerische Praktiken, die neben Musik auch Kunst, Theater und andere Kategorien umfassen.
Kulturelles Erbe
Verschiedene EU-weit harmonisierte Erhebungen und Datenbanken enthalten Informationen zu Themen, die sich auf das kulturelle Erbe in der EU beziehen. Die statistischen Klassifikationen oder Variablen können jedoch häufig nicht zwischen Positionen des Kulturerbes und anderen Kategorien unterscheiden, die durch umfassendere Codes abgedeckt werden, beispielsweise für Berufe unter Verwendung der internationalen Standardklassifikation der Berufe (ISCO) (auf Englisch) oder für öffentliche Ausgaben unter Verwendung der Klassifikation der Aufgabenbereiche des Staates (COFOG) (auf Englisch).
Für die Wirtschaftszweige nach der Systematik der NACE Rev. 2 (auf Englisch) spielt der Code für das kulturelle Erbe „Bibliotheken, Archive, Museen und sonstige kulturelle Tätigkeiten“ die bedeutendste Rolle.
Die Klassifikation der Verwendungszwecke des Individualverbrauchs (COICOP) (auf Englisch) umfasst „Museen, Bibliotheken, zoologische Gärten“.
Als Quelle dient die EU-Arbeitskräfteerhebung (EU-AKE).
Die strukturelle Unternehmensstatistik (SUS) enthält viele Indikatoren für marktorientierte Unternehmen. Unter den verfügbaren Variablen befinden sich zum Beispiel die Anzahl der Unternehmen, die Bruttowertschöpfung und der Beschäftigten pro Unternehmen.
- Museen (NACE-Code 91.02)
- Betrieb von historischen Stätten und Gebäuden und ähnlichen Attraktionen (NACE-Code 91.02)
- Bibliotheken und Archive (NACE-Code 91.01)
Als Quelle dienen Statistiken zur Unternehmensdemografie (Gründungen und Schließungen von Unternehmen), die jährliche Daten liefern. Die Daten werden jedoch auf freiwilliger Basis erhoben und sind daher nicht für alle Länder verfügbar.
Daten ab 2021
Daten bis 2020
- Intra- und Extra-EU-Handel mit Antiquitäten und Kunstgegenständen
- Intra- und Extra-EU-Handel mit Antiquitäten und Kunstgegenständen, nach Partnern
Als Quelle dienen die Statistiken über den internationalen Warenverkehr. Diese beinhalten jährliche Daten über die Importe und Exporte von Gegenständen, die als Teil des kulturellen Erbes eingestuft werden können, wie zum Beispiel Antiquitäten und Kunstwerke.
- Besuch von Kulturstätten nach Geschlecht, Alter und Bildungsniveau
- Besuch von Kulturstätten nach Einkommensquintil, Haushaltstyp und Verstädterungsgrad
- Gründe für den Nichtbesuch von Kulturstätten nach Geschlecht, Alter und Bildungsniveau
- Gründe für den Nichtbesuch von Kulturstätten nach Einkommensquintil, Haushaltstyp und Verstädterungsgrad
Als Quelle dienen die Module der Europäischen Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) zur kulturellen Teilhabe, in denen auch Daten zum Besuch von Kulturstätten zu finden sind.
Das letzte Ad-hoc-Modul zur kulturellen Teilhabe wurde 2015 in die EU-SILC aufgenommen. Der nächste Datensatz wird im Rahmen von EU-SILC 2022 zugänglich sein. Danach wird die Erhebung alle sechs Jahre stattfinden.
Diese Daten stammen aus den Erhebungen über die Wirtschaftsrechnungen der privaten Haushalte (HBS) und werden von Eurostat alle fünf Jahre erfasst. Die zuletzt veröffentlichten Daten beziehen sich auf die Erhebungswelle im Jahr 2020.
- Index der Preise für Museen, Bibliotheken und Zoos – jährliche Daten
- Index der Preise für Museen, Bibliotheken und Zoos – monatliche Daten
Diesbezügliche Quellen sind Statistiken über den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), aus denen die Kosten für den Verbrauch von Dienstleistungen im Zusammenhang mit dem kulturellen Erbe hervorgehen.
Daten sind für die Bereiche Museen, Bibliotheken und zoologische Gärten erhältlich.
Bücher und Presse
Der Bereich Bücher und Presse beinhaltet Tätigkeiten wie die Erstellung, Bearbeitung, Veröffentlichung und Verbreitung von Büchern, Zeitschriften, Magazinen oder Zeitungen (gedruckt oder digital). Außerdem umfasst er alle Aspekte der kulturellen Teilhabe im Zusammenhang mit diesen Gütern.
- Verlegen von Büchern und Zeitschriften und sonstige verlegerische Tätigkeiten (NACE 58.1)
- Autoren, Journalisten und Sprachwissenschaftler (ISCO 264)
In der Systematik der Wirtschaftszweige (NACE) wird der Bereich Buch- und Pressewesen hauptsächlich durch den Code 58.1 „Verlegen von Büchern und Zeitschriften; sonstiges Verlagswesen“ abgedeckt. Er besteht aus drei Klassen im Bereich Kultur:
- Verlegen von Büchern (58.11)
- Verlegen von Zeitungen (58.13)
- Verlegen von Zeitschriften (58.14)
sowie aus zwei Klassen, die als „nicht kulturell“ eingestuft werden
- Verlegen von Adressbüchern und Verzeichnissen (58.12)
- sonstiges Verlagswesen (58.19)
Ab dem Bezugsjahr 2021 liefert die EU-Arbeitskräfteerhebung (EU-AKE) jährliche Beschäftigungsdaten nach Wirtschaftszweigen auf der Ebene der NACE-Gruppen. Dies bedeutet, dass für den Bereich Bücher und Presse nur der gesamte Code 58.1 verwendet werden kann. Dies führt zu einer potenziellen Überschätzung der Beschäftigung im Kultursektor aufgrund der Einbeziehung der beiden oben genannten, als „nicht kulturell“ bezeichneten Codes.
Darüber hinaus enthält die EU-AKE Daten über die Anzahl der Personen, die ihre Haupttätigkeit der Gruppe „Autoren, Journalisten und Linguisten“ (ISCO-Code 264) zuordnen.
Datenquellen hierfür sind die strukturellen Unternehmensstatistiken, die jährliche Daten über Unternehmen im Buch- und Pressesektor liefern.
Daten ab 2021
- Verlagswesen
- Nachrichtenagenturen
- Einzelhandel mit Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Schreibwaren und Bürobedarf in Fachgeschäften
Daten bis 2020
- Verlagswesen
- Nachrichtenagenturen
- Einzelhandel mit Büchern, Zeitschriften, Zeitungen, Schreibwaren und Bürobedarf in Fachgeschäften
Quellen sind die Statistiken über die Produktion von Industrieerzeugnissen, die jährliche Daten über die Produktion verschiedener Arten von gedruckten Büchern, Zeitungen, Zeitschriften und Periodika enthalten.
- Intra- und Extra-EU-Handel mit Büchern und Presse
- Intra- und Extra-EU-Handel mit Büchern und Presse nach Partner
Als Quellen dienen die Statistiken über den internationalen Warenhandel, die jährliche Daten über den internationalen Handel mit gedruckten Büchern, Zeitungen, Zeitschriften sowie Karten und Diagrammen enthalten.
- Lesen von Büchern nach Alter und Geschlecht
- Lesen von Zeitungen nach Alter
- Lesen von Zeitungen nach Geschlecht
Diese Daten stammen aus den Erhebungen zur Erwachsenenbildung 2007 und 2011.
Das Ad-hoc-Modul der EU-SILC 2022 zur kulturellen Teilhabe enthielt eine Variable über das Lesen von Büchern, die Anzahl der in den letzten 12 Monaten gelesenen Bücher und den Hauptgrund für das Nichtlesen von Büchern. Die Daten sind noch nicht verfügbar.
- Lesen von Online-Nachrichtenseiten, Zeitungen oder Nachrichtenmagazinen
- Online-Kauf von Büchern und Presse (ab 2020)
- Online-Kauf von Büchern und Presse (bis 2019)
Quelle ist die jährliche EU-Erhebung über die Nutzung von IKT in Haushalten und durch Einzelpersonen.
- Index der Preise für Bücher und Presse – jährliche Daten
- Index der Preise für Bücher und Presse – monatliche Daten
Als Quelle dienen hier die Statistiken über den harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI), der eine Analyse der Preisentwicklung für Bücher, Zeitungen und Zeitschriften in den EU-Ländern ermöglicht.
Grundlage dafür ist die Klassifikation der Verwendungszwecke des Individualverbrauchs (COICOP) (auf Englisch). Die Kategorie „Bücher“ wurde erweitert, um Angaben zu Belletristik, Lehrbüchern, anderen Sachbüchern, Buchbindearbeiten und E-Book-Downloads zu erfassen. Der Index ist auch für Zeitungen und Zeitschriften verfügbar.
Als Quelle werden die Erhebungen über die Wirtschaftsrechnungen der privaten Haushalte (HBS) herangezogen. Eurostat erfasst diese Daten alle fünf Jahre. Der jüngste veröffentlichte Datensatz bezieht sich auf die Erhebungswelle im Jahr 2020.