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Archive:Statistiken der digitalen Wirtschaft und der digitalen Gesellschaft auf regionaler Ebene


Datenauszug vom März 2019.

Aktualisierung des Artikels geplant: Dezember 2020.

Highlights

Unter den Regionen der EU wies Hovedstaden — die Hauptstadtregion Dänemarks — den höchsten Anteil an Erwachsenen auf, die soziale Netzwerke nutzten und mit Behörden über das Internet kommunizierten.

In Bezug auf digitale Kompetenzen bestand in der EU in 2017 eine erhebliche Kluft zwischen der in Städten (63 %) und der in ländlichen Gebieten (49 %) lebenden erwachsenen Bevölkerung.

Quelle: Eurostat


Die Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) hat vielfältige Auswirkungen auf das tägliche Leben der Menschen, sowohl am Arbeitsplatz als auch zu Hause, beispielsweise bei der Kommunikation oder der Beschaffung von Informationen über die neuesten Ereignisse, im Verkehr mit Behörden, beim Online-Einkauf von Waren oder in der Unterhaltung. Für die Nutzung dieser technologischen Innovationen ist in gewissem Umfang eine schnelle und zuverlässige Internetverbindung (ob über Festnetz oder Mobilfunk) notwendig.

Der Zugang zu IKT wird von vielen Akteuren als entscheidende Voraussetzung für die Verbesserung des Produktivitätsniveaus als auch der Wettbewerbsfähigkeit der Regionen angesehen. Von IKT heißt es, dass sie für mehr Flexibilität in der Arbeitswelt sorgen (da sie z. B. Heimarbeit oder Telearbeit ermöglichen). Zugleich eröffnen sie vielfältige Möglichkeiten, mit Kollegen, Familienmitgliedern und Freunden in Kontakt zu bleiben. Durch diese Entwicklungen entstanden neue Dimensionen nicht nur der wirtschaftlichen, sondern auch der sozialen und politischen Teilhabe, denn die IKT ermöglichen unabhängig vom geografischen Standort vollkommen neue Wege des Arbeitens, der sozialen Interaktion und des Informationsaustauschs.

Mit dem durch das Internet und die digitalen Technologien herbeigeführten Wandel unserer Welt entsteht durch die Innovationen der IKT eine Fülle neuer Geschäftsmöglichkeiten, die voraussichtlich das Fundament für Wettbewerbsfähigkeit, Beschäftigung und künftiges Wirtschaftswachstum bilden. Von dieser neuen digitalen Welt, dem Internet der Dinge, das Schritt für Schritt viele Aspekte der Gesellschaft durchdringt, erhofft man sich neue Instrumente, die für eine Reihe politischer Ziele der Europäischen Union (EU) auf so unterschiedlichen Gebieten wie Gesundheit, Sicherheit, Klima, Verkehr, Energie oder Modernisierung des öffentlichen Sektors eingesetzt werden können.

Obwohl das Internet bei vielen Europäern fast schon ein fester Bestandteil des täglichen Lebens ist, sind einige Personen infolge der sogenannten digitalen Kluft (auf Englisch) ausgeschlossen. Da ein immer größerer Teil unserer alltäglichen Aufgaben ausschließlich online durchgeführt wird, gewinnen digitale Kompetenzen zunehmend an Bedeutung, wenn es darum geht, allen Bürgerinnen und Bürgern die Teilhabe an der digitalen Gesellschaft zu ermöglichen.

Dieses Kapitel befasst sich mit den geografischen Aspekten dieser digitalen Kluft und stellt Statistiken vor, die nach NUTS-2-Regionen und Verstädterungsgrad (auf Englisch) aufgeschlüsselt sind. Die nachfolgend aufgeführten Statistiken betreffen den Anteil der Haushalte, die privat Zugang zum Breitband haben, den Anteil der Bevölkerung, die das Internet täglich nutzt, in sozialen Netzwerken aktiv ist oder über das Internet mit Behörden kommuniziert, und den Anteil der Personen, die über eine Reihe digitaler Kompetenzen verfügen.

Weitere Informationen:

Online-Veröffentlichung von Eurostat Digital economy & society in the EU — a browse through our online world in figures (Ausgabe 2018) (auf Englisch)

Full article

Breitbandzugang

Die gängigsten Arten des Breitbandzugangs zum Internet sind Digital Subscriber Line (DSL) (digitaler Teilnehmeranschluss) oder Kabel. DSL ist in der gesamten EU fast überall verfügbar, während (hohe Geschwindigkeiten bietende) Kabel-/Glasfaserdienste weniger verbreitet und oft auf dichter besiedelte Gebiete beschränkt sind. Dadurch erklärt sich zumindest teilweise die geringere Internetnutzung in ländlichen Gebieten (auf Englisch). Zwischen dem Anteil der Haushalte mit Breitbandzugang und Investitionen in die Infrastruktur besteht ein enger Zusammenhang, und die Marktkräfte bringen nicht immer gesellschaftlich wünschenswerte Ergebnisse hervor. Mitunter bedarf es mit öffentlichen Mitteln finanzierter Initiativen, damit schnelle und ultraschnelle Breitbanddienste auch tatsächlich auf ländliche Gebiete und Regionen in Randlage ausgeweitet werden. Die digitale Kluft dürfte in den nächsten Jahren noch weiter überwunden werden. Viele Stadtbewohner werden nämlich die Möglichkeit erhalten, mit 5G (der Breitbandzugang bietenden Mobilfunktechnologie der fünften Generation) auf die nächste Generation von Internetdienstleistungen mit höheren Geschwindigkeiten sowie zuverlässigeren drahtlosen Verbindungen am Arbeitsplatz, zu Hause und auf mobilen Geräten umzusteigen.

Die Digitale Agenda für Europa legt für die Breitband-Zugangsgeschwindigkeiten zwei Ziele fest:

  • Jeder Bürger in der EU sollte bis 2020 über einen Anschluss mit 30 Megabit/Sekunde (Mbit/s) verfügen und
  • die Hälfte aller Haushalte sollte zu diesem Zeitpunkt Zugang zu einem Dienst mit 100 Mbit/s haben.

Im September 2016 wurde die Strategie zur Konnektivität für eine europäische Gigabit-Gesellschaft (auf Englisch) vorgelegt, die die Verfügbarkeit und Nutzung von Netzen mit sehr hoher Kapazität vorsah und bis 2025 drei neue Zielsetzungen anpeilte:

  • Zugang aller Schulen, Verkehrsknotenpunkte und Hauptanbieter öffentlicher Dienste sowie stark digitalisierter Unternehmen zu einem Dienst mit 1 Gigabit/Sekunde (Gbit/s);
  • Zugang aller Privathaushalte zu Empfangsgeschwindigkeiten von mindestens 100 Mbit/s mit der Option zur Aufrüstung auf 1 Gbit/s sowie
  • durchgängige Versorgung aller Stadtgebiete und wichtigen Straßen- und Bahnverbindungen mit drahtloser 5G-Breitbandanbindung.

In jeder Region der EU verfügte über die Hälfte aller Haushalte über einen Breitbandzugang

Aus Karte 1 geht hervor, dass der Anteil der Haushalte, in denen es 2018 einen privaten Breitbandzugang gab, in der gesamten EU-28 bei 86 % lag. Jede NUTS-2-Region in der EU meldete, dass mehr als die Hälfte aller Haushalte einen Breitbandzugang hatte, wobei der Anteil in den 209 Regionen, zu denen Daten vorliegen, zwischen 56 % und 99 % lag. Hier ist zu beachten, dass sich die für Deutschland, Griechenland, Polen und das Vereinigte Königreich dargestellten Statistiken auf NUTS-1-Regionen beziehen.

In der überwiegenden Mehrzahl der Regionen in den Niederlanden und im größten Teil der südlichen Hälfte des Vereinigten Königreichs (NUTS-1-Regionen) hatten 2018 mindestens 95 % der Haushalte einen Breitbandzugang. Sehr hohe Anbindungsquoten meldeten darüber hinaus die deutschen und finnischen Hauptstadtregionen Berlin und Helsinki-Uusimaa. Insgesamt verfügten in der EU in 19 Regionen mindestens 95 % der Haushalte über einen Breitbandzugang (veranschaulicht durch den dunkelsten Farbton in Karte 1). Der Spitzenwert (99 %) wurde in Groningen, im Norden der Niederlande erreicht, gefolgt von vier weiteren niederländischen Regionen – Overijssel, Gelderland, Noord-Holland und Noord-Brabant – mit einem Anteil von jeweils 98 %.

Bezüglich der digitalen Kluft kann es aufschlussreicher sein, die Regionen mit einem vergleichsweise niedrigeren Grad der Breitbandanbindung in den Blick zu nehmen: EU-weit besaßen 2018 in 48 Regionen weniger als vier von fünf Haushalten (also unter 80 %) einen Breitbandzugang. Diese verteilten sich überwiegend auf Gebiete im Osten und Süden der EU, obgleich die Quoten auch in zwei südlichen Regionen Belgiens, zehn Regionen Frankreichs (fünf ländliche Regionen auf dem französischen Festland, die Insel Korsika, vier der fünf Regionen in äußerster Randlage, wobei für Mayotte keine Daten vorlagen), Lettland (bei diesem Grad der Detailgenauigkeit eine einzige Region) sowie in einzelnen dünn besiedelten Regionen Litauens und Schwedens vergleichsweise niedrig waren. Die niedrigsten Anteile an Haushalten mit einem Breitbandzugang wurden in zwei französischen Regionen in äußerster Randlage verzeichnet, nämlich Guayane (56 %) und Guadeloupe (58 %). Die nächstniedrigen Anteile in der Größenordnung zwischen 60 % und 70 % wurden für Limousin in Mittelfrankreich, Severozapaden und Severen tsentralen in Nordbulgarien, Alentejo in Südportugal, Nisia Aigaiou und Kriti (NUTS-1-Regionen) in Griechenland sowie Nord-Est und Sud-Est in Ostrumänien gemeldet.

Karte 1: Haushalte mit Breitbandzugang, 2018
(in % aller Privathaushalte, nach NUTS-2-Regionen)
Quelle: Eurostat (isoc_r_broad_h) and (isoc_ci_it_h)

Nutzung des Internets und Aktivitäten im Internet

Anfangs war der Zugang zum Internet weitgehend auf Personen beschränkt, die mit einem Desktop-Computer arbeiteten oder einen solchen besaßen. Im Rahmen späterer technologischer (und wirtschaftlicher) Entwicklungen entstand jedoch eine breitere Palette an Geräten, mit denen man online gehen konnte, und ein mobiler Zugang zum Internet wurde zur Selbstverständlichkeit.

Ein Internetnutzer ist eine Person (im Alter von 16-74 Jahren), die das Internet in jedweder Form nutzt: sowohl zu Hause, am Arbeitsplatz oder an anderer Stelle, sei es für private oder berufliche Zwecke und unabhängig vom genutzten Endgerät (Desktop-Computer, Laptop, Netbook oder Tablet-Computer, Smartphone, Spielkonsole oder E-Book-Reader) oder der Art der Internetverbindung.

In mehreren Regionen der Niederlande, der nordischen Mitgliedstaaten und der südlichen Hälfte des Vereinigten Königreichs nutzten mindestens neun von zehn Erwachsenen täglich das Internet

2018 nutzten in den drei Monaten vor der Umfrage etwas mehr als drei Viertel (76 %) der erwachsenen Bevölkerung der EU-28 (im Alter von 16 bis 74 Jahren) das Internet täglich. In den 209 NUTS-2-Regionen der EU, zu denen Daten vorliegen, lag der Anteil der erwachsenen Bevölkerung mit täglicher Internetnutzung zwischen einem Tiefstwert von 45 % und einem Höchstwert von 95 %; auch hier ist zu beachten, dass sich die für Deutschland, Griechenland, Polen und das Vereinigte Königreich dargestellten Statistiken auf NUTS-1-Regionen beziehen.

Zwischen den EU-Mitgliedstaaten bestehen große Ungleichheiten, was den Anteil der Einzelpersonen angeht, die das Internet täglich nutzen. Diese Unterschiede verliefen häufig entlang geografischer Linien, wobei in den im Norden und Westen gelegenen Mitgliedstaaten im Allgemeinen die tägliche Internetnutzung verbreiteter war als in den Regionen im Süden und Osten der EU. Damit sind bereits beim Breitbandzugang der Haushalte beobachtete Muster erneut erkennbar. Die Anteile an Erwachsenen, die täglich das Internet nutzten, waren (im Vergleich zu den Breitbandanbindungsquoten) hingegen in allen nordischen Mitgliedstaaten besonders hoch. Ganz ähnlich verhielt es sich in Island und Norwegen.

2018 nutzten in 22 Regionen in der EU mindestens neun von zehn Erwachsenen täglich das Internet. Der höchste Anteil täglicher Internetnutzer (95 %) wurde in der Region South West im Vereinigten Königreich (NUTS-1-Region) verzeichnet, gefolgt von East Midlands (ebenfalls eine NUTS-1-Region im Vereinigten Königreich) und Friesland (in den Niederlanden), die jeweils Anteile von 94 % aufwiesen. Die übrigen 19 Regionen, in denen die mindestens 90 % der erwachsenen Bevölkerung täglich das Internetnutzung nutzten, lagen im Norden und im Westen: alle fünf Regionen Dänemarks, sieben der übrigen elf Regionen der Niederlande, darunter die Hauptstadtregion Noord-Holland, die Hauptstadtregion Finnlands (Helsinki-Uusimaa), zwei Regionen in Schweden, darunter die Hauptstadtregion Stockholm, und vier weitere Regionen im Süden des Vereinigten Königreichs, darunter die Hauptstadtregion London (NUTS-1-Region).

Am anderen Ende der Skala wurde 2018 in 19 EU-Regionen das Internet von weniger als 60 % der Erwachsenen täglich genutzt (veranschaulicht durch den hellsten Farbton in Karte 2). Diese Regionen lagen überwiegend in Bulgarien (fünf von sechs Regionen) und Rumänien (sechs von acht Regionen); niedrige Anteile wurden zudem in Mittel- und Nordgriechenland (NUTS-1-Regionen), einer französischen Region in äußerster Randlage, zwei der südlichsten Regionen Italiens (Daten aus dem Jahr 2017) sowie in Mittel- und Ostpolen (NUTS-1-Regionen) und Nordportugal verzeichnet. In sechs Regionen nutzte weniger als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung täglich das Internet, wobei die niedrigsten Anteile in den rumänischen Regionen Nord-Est (45 %) und Sud-Est (46 %) verzeichnet wurden.

Karte 2: Tägliche Internetnutzer, 2018
(Anteil der Personen im Alter von 16-74 Jahren in %; auf der Grundlage der drei Monate vor der Umfrage; nach NUTS-2-Regionen)
Quelle: Eurostat (isoc_r_iuse_i) und (isoc_ci_ifp_fu)

In der dänischen Hauptstadt nutzten mehr als vier von fünf Erwachsenen soziale Netzwerke

Durch die umfassende Nutzung von Mobilgeräten wie Smartphones und Tablet-Computern in unserer modernen Gesellschaft steigerte sich die Nutzungshäufigkeit des Internets exponentiell, während sich die Art und Weise, wie die Menschen das Internet nutzen, tiefgreifend verändert hat. Seit der Einführung wirtschaftlich erfolgreicher digitaler Vertriebsplattformen (App Stores) ist gerade etwas mehr als ein Jahrzehnt vergangen.

Zu den beliebtesten Aktivitäten im Internet gehört die Beteiligung an sozialen Netzwerken wie etwa Instagram, Facebook oder Twitter. Die Neigung zur Nutzung solcher Dienste hängt eng mit dem Alter zusammen, wobei sich ein erheblich höherer Anteil jüngerer Menschen regelmäßig sozialer Medien bedient. Jüngere Menschen nehmen auch eher neue Apps/Dienste in Anspruch, da sie gemeinsam mit Gleichaltrigen nach alternativen Methoden zum Austausch von Texten, Bildern, Ton- und Videoaufnahmen sowie anderen Informationen suchen (z. B. Vero oder Musical.ly). Hierbei sei daran erinnert, dass sich die nachfolgend vorgestellten Statistiken nur auf Personen im Alter von 16-74 Jahren beziehen.

2018 wurden soziale Netzwerke in den drei Monaten vor der letzten Befragung von etwa 56 % der erwachsenen Bevölkerung der EU-28 genutzt. Innerhalb dieser Gruppe gab es beträchtliche Altersdisparitäten. So wurden soziale Netzwerke von 88 % der Personen im Alter zwischen 16 und 24 Jahren genutzt, was gerade einmal bei 19 % der 65- bis 74-Jährigen der Fall war.

In 150 der 209 NUTS-2-Regionen, zu denen 2018 Daten vorlagen, beteiligte sich mindestens die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung an sozialen Netzwerken; auch hier ist zu beachten, dass sich die für Deutschland, Griechenland, Polen und das Vereinigte Königreich dargestellten Statistiken auf NUTS-1-Regionen beziehen. In der dänischen Hauptstadtregion Hovedstaden wurde mit 81 % der Spitzenwert bei der Teilnahme an sozialen Netzwerken erreicht. 2018 beteiligten sich in der EU in insgesamt neun Regionen mindestens drei Viertel der erwachsenen Bevölkerung an sozialen Netzwerken, nämlich in allen fünf Regionen in Dänemark, der Provinz Brabant Wallon in Belgien, Groningen in den Niederlanden, Helsinki-Uusimaa in Finnland und Wales im Vereinigten Königreich (NUTS-1-Region).

Bei näherer Betrachtung zeigt sich interessanterweise, dass abgesehen von den nordischen Mitgliedstaaten, Belgien und dem Vereinigten Königreich, wo die höchsten Beteiligungsquoten zu verzeichnen waren, sich auch in mehreren Regionen im Osten und Süden der EU ein vergleichsweise hoher Anteil der erwachsenen Bevölkerung an sozialen Netzwerken beteiligte, so etwa in der ungarischen und der rumänischen Hauptstadtregion (Budapest bzw. Bucureşti-Ilfov, jeweils 71 %) oder den Inselregionen Zypern und Malta (69 %; bei diesem Grad der Detailgenauigkeit jeweils eine einzige Region).

In Slowenien (49 %), Italien (46 %) und Frankreich (42 %) hingegen nahm 2018 weniger als die Hälfte der erwachsenen Bevölkerung an sozialen Netzwerken teil. Ausgesprochen niedrig war die Beteiligung auf regionaler Ebene in den ländlichen Regionen Frankreichs und den französischen Regionen in äußerster Randlage: Alle zehn Regionen in der EU, in denen sich weniger als 40 % der erwachsenen Bevölkerung an sozialen Netzwerken beteiligten, lagen in Frankreich. Die niedrigsten Quoten aller Regionen wurden für die Auvergne und Martinique (jeweils 30 %) gemeldet.

Abbildung 1: Einzelpersonen, die in sozialen Netzwerken aktiv waren, 2018
(Anteil der Personen im Alter von 16-74 Jahren in %, auf der Grundlage der drei Monate vor der Umfrage; nach NUTS-2-Regionen)
Quelle: Eurostat (isoc_r_iuse_i) und (isoc_ci_ac_i)

Alle fünf Regionen Dänemarks wiesen – mit Anteilen zwischen 89 % und 93 % – ausgesprochen hohe Anteile an Erwachsenen auf, die über das Internet mit Behörden kommunizierten

Elektronische Behördendienste können definiert werden als die Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT), um die Erbringung von Dienstleistungen durch Behörden zu verbessern. In den meisten EU-Mitgliedstaaten besteht für Privatpersonen die Möglichkeit, eine Vielzahl von Behördengängen wie beispielsweise die Einreichung der Steuererklärung, die Beantragung einer Geburtsurkunde, das Herunterladen von Formularen oder die Suche nach Informationen zu den örtlichen Verkehrsnetzen online zu erledigen. Man beachte, dass Kontakte über manuell verfasste E-Mails von den nachfolgend dargestellten Statistiken ausgenommen sind.

In den zwölf Monaten vor der Befragung im Jahr 2018 nutzte etwas mehr als die Hälfte (52 %) der erwachsenen Bevölkerung (im Alter zwischen 16 und 74 Jahren) der EU-28 das Internet für den Behördenverkehr: 44 % der Befragten nutzten das Internet, um von Behörden-Websites Informationen abzurufen, 34 %, um ausgefüllte Vordrucke zu übermitteln, und 31 %, um amtliche Vordrucke herunterzuladen.

Unter den 209 NUTS-2-Regionen der EU, zu denen für das Jahr 2018 Daten vorliegen (auch hier beziehen sich die für Deutschland, Griechenland, Polen und das Vereinigte Königreich dargestellten Statistiken auf NUTS-1-Regionen), bewegte sich der Anteil der erwachsenen Bevölkerung, die das Internet für den Behördenverkehr nutzen, zwischen einem Tiefstwert von lediglich 3 % in Sud-Est (Rumänien) und einem Höchstwert von 93 % in Hovedstaden (Hauptstadtregion Dänemarks).

2018 nutzten in der EU in 34 Regionen mindestens drei Viertel der erwachsenen Bevölkerung das Internet, um mit öffentlichen Stellen zu kommunizieren (veranschaulicht durch den dunkelsten Farbton in Karte 3). Diese 34 Regionen lagen ausnahmslos in den nördlichen und westlichen Teilen der EU, wobei sich einige der höchsten Anteile in den Niederlanden und den nordischen Mitgliedstaaten konzentrierten.

Die regionalen Muster bei der Nutzung elektronischer Behördendienste entsprachen häufig den im Zusammenhang mit den sozialen Medien bereits beschrieben Mustern, zumal die höchsten Anteile in den im Norden und Westen der EU liegenden Regionen verzeichnet wurden. Dennoch bestanden einige Unterschiede. So war es in den meisten französischen und österreichischen Regionen beispielsweise üblich, dass Erwachsene das Internet in stärkerem Maße für den Behördenverkehr als für die Beteiligung an sozialen Netzwerken nutzen, während im Vereinigten Königreich oft das Gegenteil der Fall war.

Die erwachsene Bevölkerung, die das Internet für den Behördenverkehr nutzte, war recht ungleichmäßig verteilt. 2018 gab es 129 Regionen, in denen dieser Anteil über dem Durchschnitt der EU-28 lag (52 %); einen niedrigeren Anteil wiesen demgegenüber 74 Regionen auf, während sechs Regionen gleichauf mit dem Durchschnitt lagen. Dies spiegelte, zumindest bis zu einem gewissen Grad, eine ausgesprochen geringe Nutzung elektronischer Behördendienste in drei Mitgliedstaaten der EU, nämlich Bulgarien, Italien und Rumänien, wider. Alle 34 Regionen in der EU, in denen weniger als 30 % der erwachsenen Bevölkerung das Internet für den Behördenverkehr nutzte, lagen in diesen drei Mitgliedstaaten (veranschaulicht durch den hellsten Farbton in Karte 3). Bei näherer Betrachtung finden sich vier – allesamt in Rumänien gelegene – Regionen, in denen der Anteil der Erwachsenen, die elektronische Behördendienste nutzten, im einstelligen Prozentbereich lag: Vest (9 %), Sud-Vest Oltenia (ebenfalls 9 %), Nord-Est (7 %) und Sud-Est (3 %).

Karte 3: Einzelpersonen, die das Internet für den Behördenverkehr nutzen, 2018
(Anteil der Personen im Alter von 16-74 Jahren in %; auf der Grundlage der zwölf Monate vor der Umfrage; nach NUTS-2-Regionen)
Quelle: Eurostat (isoc_r_gov_i) und (isoc_ciegi_ac)

Digitale Kompetenzen

Die zunehmende Verbreitung digitaler Technologien hat sich bereits tiefgreifend auf die Arbeitsmärkte ausgewirkt, und es ist davon auszugehen, dass sich diese Entwicklung fortsetzen wird. Menschliche Arbeitskräfte, die routinemäßige und repetitive Tätigkeiten ausführen, dürften künftig weiter durch Roboter, künstliche Intelligenz und Automatisierung ersetzt werden, während Arbeitssuchende digitale Kompetenzen erwerben und regelmäßig auffrischen müssen, um ihre Beschäftigungsfähigkeit zu erhalten. Die Digitalisierung der Wirtschaft bringt es mit sich, dass nahezu alle Arbeitsplätze inzwischen ein gewisses Maß an digitalen Kompetenzen erfordern.

Sie sind von entscheidender Bedeutung für die globale Wettbewerbsfähigkeit und die Förderung von Beschäftigung und Wachstum. Darüber hinaus kann das Internet eine wesentliche Rolle für eine hochwertige allgemeine und berufliche Bildung spielen. Die amtlichen Statistiken auf diesem Gebiet basieren auf einer Messgröße für digitale Kompetenzen, die folgenden vier Aspekte abdeckt:

  • Informationskompetenzen (Kopieren und Verschieben von Dateien, Hochladen von Dateien auf einen Speicherplatz im Internet, Abfrage von Informationen von Behörden, Recherche von Informationen über Waren oder Dienstleistungen, Suche nach Gesundheitsinformationen);
  • Kommunikationskompetenzen (Senden/Empfangen von E-Mails, Beteiligung an sozialen Netzwerken, Telefon-/Videoanrufe über das Internet, Hochladen von selbst geschaffenem Inhalt auf eine Website);
  • Problemlösungskompetenzen (Übertragen von Dateien zwischen Computern oder anderen Geräten, Installieren von Software und Anwendungen, Ändern von Einstellungen in einer Software, Online-Einkäufe, Online-Verkauf, Nutzung von Online-Lernressourcen, Internetbanking); sowie
  • Softwarekompetenzen (Nutzen von Textverarbeitungssoftware, Nutzen von Tabellenkalkulationssoftware, Nutzung von Software zum Bearbeiten von Foto-, Video- oder Audio-Dateien, Erstellen einer Präsentation oder eines Dokuments mit unterschiedlichen Arten von Inhalten, Benutzung fortgeschrittener Funktionen der Tabellenkalkulation, Schreiben von Programmcodes in einer Programmiersprache).

In jedem dieser Bereiche werden die Kenntnisse der erwachsenen Bevölkerung (im Alter zwischen 16 und 74 Jahren) anhand von zwei Kenntnisstufen („grundlegende Kenntnisse“ und „höhere als grundlegende Kenntnisse“) geprüft. Aus den Ergebnissen wird sodann ein zusammengesetzter Indikator für die allgemeinen digitalen Kompetenzen mit vier Kenntnisstufen („keine Kenntnisse“, „geringe Kenntnisse“, „grundlegende Kenntnisse“ und „höhere als grundlegende Kenntnisse“) abgeleitet.

Defizite bei digitalen Kompetenzen sind überall in der EU in verschiedenen Bereichen zu beobachten. So finden sich in den meisten EU-Mitgliedstaaten einerseits offene Stellen für IKT-Fachkräfte, während im Jahr 2017 andererseits etwas mehr als ein Viertel (27 %) der erwachsenen Bevölkerung der EU-28 bestenfalls ein geringes Niveau digitaler Kompetenzen besaß. Dabei ist zu beachten, dass die digitalen Kompetenzen bei 16 % der erwachsenen Bevölkerung nicht eingestuft werden konnten, da sie das Internet in den drei Monaten vor der Befragung nicht genutzt hatten.

In Bezug auf digitale Kompetenzen bestand in der EU eine erhebliche Kluft zwischen den in Städten und den in ländlichen Gebieten lebenden Erwachsenen

Abbildung 2 enthält Informationen über den Anteil der erwachsenen Bevölkerung, der 2017 über grundlegende oder höhere als grundlegende digitale Kompetenzen verfügte. Bei einer Analyse nach dem Verstädterungsgrad zeigt sich, dass das allgemeine Niveau digitaler Kompetenzen in der EU-28 unter Erwachsenen, die in ländlichen Gebieten (auf Englisch) lebten, am niedrigsten war (49 % verfügten hier über grundlegende oder höhere als grundlegende Kenntnisse); der nächsthöhere Wert von 57 % wurde bei Erwachsenen, die in kleineren Städten und Vororten (auf Englisch) lebten, ermittelt, während der Spitzenwert von 63 % bei in Städten (auf Englisch) lebenden Erwachsenen verzeichnet wurde. Dieses Muster – in Städten lebende Erwachsene wiesen bei den digitalen Kompetenzen das höchste Niveau auf – wiederholte sich mit Ausnahme von Belgien, Luxemburg und Malta in allen Mitgliedstaaten.

2017 betrug die hinsichtlich digitaler Kompetenzen in der EU-28 zwischen den Bewohnern von Städten und ländlichen Gebieten bestehende Kluft im Durchschnitt 14 Prozentpunkte (pp) (auf Englisch) (gemessen anhand der Differenz bei den relativen Anteilen der Erwachsenen, die über grundlegende oder höhere als grundlegende digitale Kompetenzen verfügten). In sieben EU-Mitgliedstaaten – Irland, Ungarn, Griechenland, Litauen, Finnland, Kroatien und Rumänien – betrug diese digitale Kluft bei den allgemeinen Kompetenzen 20-25 pp, wobei der Höchstwert von 27 pp in Bulgarien erzielt wurde.

Abbildung 2: Einzelpersonen mit grundlegenden oder höheren als grundlegenden digitalen Kompetenzen, 2017
(Anteil der Personen im Alter von 16-74 Jahren in %; auf der Grundlage der zwölf Monate vor der Umfrage; nach Verstädterungsgrad)
Quelle: Eurostat (isoc_sk_dskl_i)

Zu einem der vier Aspekte zur Bewertung digitaler Kompetenzen – Softwarekompetenzen – finden sich in Abbildung 3 ausführlichere Informationen. Dargestellt wird der Anteil der erwachsenen Bevölkerung, der 2017 Präsentationen oder Dokumente mit Text, Bildern, Tabellen oder Diagrammen erstellte. Über zwei Fünftel (42 %) der Erwachsenen, die in der EU-28 in Städten leben, stellten durch das Erarbeiten von Präsentationen oder Dokumenten mit Text, Bildern, Tabellen oder Diagrammen höhere als grundlegende Softwarekompetenzen unter Beweis. Die entsprechenden Anteile waren unter Erwachsenen, die in kleineren Städten und Vororten (34 %) bzw. in ländlichen Gegenden (30 %) lebten, wesentlich geringer, woran sich die digitale Kluft zwischen Stadtbewohnern und Menschen, die in ländlichen Gegenden leben, deutlich festmachen lässt.

2017 bestand bei Erwachsenen, die in Städten wohnten, eine höhere Wahrscheinlichkeit (als bei Menschen, nicht in Städten lebten), dass sie beim Erstellen von Präsentationen oder Dokumenten mit Text, Bildern, Tabellen oder Diagrammen höhere als grundlegende Kenntnisse nachwiesen. Dieses Muster bestätigte sich in 23 Mitgliedstaaten der EU – bei den fünf Ausnahmen handelte es sich um Belgien, Luxemburg und Malta (die auch bei den allgemeinen digitalen Kompetenzen Ausnahmen bildeten), Lettland (wo identische Anteile unter den in Städten lebenden Erwachsenen und solchen, die in kleineren Städten und Vororten wohnten, verzeichnet wurden) und das Vereinigte Königreich. Was den Anteil der Erwachsenen angeht, die bei der Erstellung von Präsentationen oder Dokumenten mit Text, Bildern, Tabellen oder Diagrammen höhere als grundlegende Kompetenzen nachwiesen, belief sich der Abstand zwischen den Bewohnern von Städten und Erwachsenen, die in ländlichen Gebieten lebten, in der EU-28 im Durchschnitt auf 12 pp; in Kroatien betrug der Unterschied 21 pp und ein Höchstwert von 28 pp wurde in Finnland erreicht.

Abbildung 3: Einzelpersonen, die Präsentationen oder Dokumente mit Text, Bildern, Tabellen oder Diagrammen erstellten, 2017
(Anteil der Personen im Alter von 16-74 Jahren in %; auf der Grundlage der zwölf Monate vor der Umfrage; nach Verstädterungsgrad)
Quelle: Eurostat (isoc_sk_cskl_i)

Zusätzlich zur vorangehenden Analyse des Niveaus der digitalen Kompetenzen gibt der abschließende Schwerpunkt dieses Kapitels über den Anteil der Erwachsenen (im Alter von 16-74 Jahren) Aufschluss, die mit kostenlosen Online-Schulungen oder im Selbststudium ihre digitalen Kompetenzen verbesserten (dargestellt in Abbildung 4). 2018 unternahmen in der EU-28 12 % der in Städten lebenden Erwachsenen entsprechende Bemühungen, während dies bei nicht einmal jedem zehnten der in kleineren Städten und Vororten (9 %) bzw. in ländlichen Gebieten (7 %) wohnenden Erwachsenen der Fall war.

Von den einzelnen EU-Mitgliedstaaten (für das Vereinigte Königreich lagen keine Daten vor) verbesserten 2018 fast ein Drittel aller Erwachsenen (32 %) in Finnland und knapp ein Viertel der Erwachsenen (24 %) in Tschechien ihre digitalen Kompetenzen mit kostenlosen Online-Schulungen oder im Selbststudium. Wie die Hälfte (14) der Mitgliedstaaten angab, so lag dort der Anteil der Erwachsenen, die ihre digitalen Kompetenzen durch kostenlose Online-Schulungen oder im Selbststudium verbesserten, zwischen 10 und 15 %. Demgegenüber betrug dieser Anteil in den folgenden fünf Mitgliedstaaten lediglich 5 % oder weniger: Griechenland, Frankreich, Ungarn, Italien und Zypern (wo mit 3 % der niedrigste Anteil verzeichnet wurde).

Erwachsene, die in Städten lebten, nahmen im Jahr 2018 mit größerer Wahrscheinlichkeit an kostenlosen Online-Schulungen teil oder lernten im Selbststudium, um ihre digitalen Kompetenzen zu verbessern. Dieses Muster war in 22 Mitgliedstaaten der EU zu beobachten. Eine Ausnahme bildeten die sechs Mitgliedstaaten Irland und Litauen (wo bei in Städten lebenden Erwachsenen und jenen, die in kleineren Städten und Vororten wohnten, identische Anteile ermittelt wurden), Lettland (wo die Anteile bei Erwachsenen, die in Städten lebten und solchen, die in ländlichen Gegenden wohnten, identisch waren), Malta (hier sei die geringe Zuverlässigkeit der Daten zu ländlichen Gebieten zu beachten) sowie Rumänien und die Slowakei. In Finnland lag der Anteil der Erwachsenen, die zur Verbesserung ihrer digitalen Kompetenzen kostenlose Online-Schulungen belegten oder im Selbststudium lernten in Städten um 15 pp höher als der entsprechende Anteil bei Erwachsenen, die in ländlichen Gegenden lebten; vergleichsweise große Abstände wurden auch in Schweden (9 pp) und Polen (8 pp) verzeichnet.

Abbildung 4: Einzelpersonen, die an kostenlosen Online-Schulungen teilnahmen oder im Selbststudium lernten, um ihre digitalen Kompetenzen zu verbessern, 2018
(Anteil der Personen im Alter von 16-74 Jahren in %; auf der Grundlage der zwölf Monate vor der Umfrage, nach Verstädterungsgrad)
Quelle: Eurostat (isoc_sk_how_i)

Quelldaten für die Abbildungen und Karten

Excel.jpg Digitale Wirtschaft und Gesellschaft auf regionaler Ebene (auf Englisch)

Datenquellen

Durch die europäischen Erhebungen zur IKT-Nutzung sollen zeitnah Statistiken über die Nutzung von IKT durch Einzelpersonen und Haushalte bereitgestellt werden. Viele dieser Statistiken werden in dem Benchmarking-Rahmen verwendet, der mit dem Fortschrittsanzeiger der Digitalen Agenda (auf Englisch) der EU im Zusammenhang steht.

Statistiken über die Nutzung von IKT stützen sich auf die Verordnung (EG) Nr. 808/2004 über Gemeinschaftsstatistiken zur Informationsgesellschaft. Die Verordnung bezieht sich auf Statistiken sowohl über die Nutzung von IKT in Unternehmen als auch über die Nutzung von IKT in Haushalten und durch Einzelpersonen. Hier werden lediglich Statistiken zu Haushalten und Einzelpersonen behandelt. Seit 2005 sind jedes Jahr Durchführungsverordnungen der Europäischen Kommission verabschiedet worden. Darin wurden bestimmte für die Datenerhebung relevante Bereiche festgelegt, um es den politischen Entscheidungsträgern zu ermöglichen, auf Daten zuzugreifen, mit denen die Auswirkungen der neuen Technologien und Dienste auf diesem sich schnell wandelnden Gebiet gemessen werden können.

Die statistische Einheit für regionale Daten über die IKT ist entweder der Haushalt oder die Einzelperson. Die Grundgesamtheit der Haushalte setzt sich aus allen Haushalten mit zumindest einem Haushaltsmitglied in der Altersgruppe zwischen 16 und 74 Jahren zusammen. Die Grundgesamtheit der Einzelpersonen besteht aus allen Einzelpersonen im Alter zwischen 16 und 74 Jahren. Fragen zum IKT-Zugang werden an die Haushalte gerichtet, während Fragen zur IKT-Nutzung von den Einzelpersonen beantwortet werden, die zum Haushalt gehören.

Die Erfassung der vorgestellten Daten erfolgte in der Regel im zweiten Quartal des Erhebungsjahres (2017 oder 2018). Daten für die EU werden erstellt, wenn die für die EU-Mitgliedstaaten vorliegenden Daten mindestens 60 % der EU-Bevölkerung und mindestens 55 % der Gesamtzahl der EU-Mitgliedstaaten repräsentieren. Wenn zusätzliche nationale Daten verfügbar werden, werden diese in überarbeitete Aggregate einbezogen. Diese Statistiken werden somit regelmäßig überarbeitet, um der Bereitstellung zusätzlicher statistischer Daten Rechnung zu tragen.

In der Regel sind Regionalstatistiken über IKT für die EU-Mitgliedstaaten für NUTS-2-Regionen verfügbar. Die neuesten Daten aus Deutschland, Griechenland, Polen und dem Vereinigten Königreich liegen allerdings ausschließlich für NUTS-1-Regionen vor.

Weitere Informationen:

Digitale Wirtschaft und Gesellschaft

Methodikhandbücher für die Nutzung von IKT in Unternehmen und Haushalten

Kontext

Im Mai 2015 nahm die Europäische Kommission eine Strategie für einen digitalen Binnenmarkt (COM(2015) 192 final) an, der zu ihren zehn wichtigsten politischen Prioritäten für den Zeitraum 2015-2019 gehört. Diese Strategie soll mit ihren drei Säulen

  • den Online-Zugang zu Waren und Dienstleistungen in ganz Europa verbessern;
  • optimale Rahmenbedingungen für die Entwicklung digitaler Netze und Dienste schaffen
  • und sicherstellen, dass die europäische Wirtschaft und die Unternehmen das Potenzial der digitalen Wirtschaft als Wachstumsmotor ausschöpfen können.

Im Mittelpunkt der auf diesem Gebiet unternommenen Arbeiten standen unter anderem bessere Vorschriften zur Vereinfachung des grenzüberschreitenden elektronischen Handels, effizientere und erschwingliche Paketzustelldienste, eine Beendigung des von Online-Händlern aus kommerziellen Gründen durchgeführten Geoblockings, die Einleitung einer wettbewerbsrechtlichen Untersuchung des elektronischen Handels in der EU, Vorschläge zur Modernisierung des Urheberrechts zur Förderung der Online-Verfügbarkeit von Inhalten sowie eine Reduzierung des durch die Mehrwertsteuer bedingten Verwaltungsaufwands.

Ende 2015 veröffentlichte die Europäische Kommission einen Rahmen für die Überwachung der digitalen Wirtschaft und Gesellschaft monitoring the digital economy and society 2016-2021 (auf Englisch). In diesem Dokument werden die wichtigsten politischen Entwicklungen und die dafür notwendigen Datenanforderungen skizziert und zur Messung der Fortschritte in der digitalen Wirtschaft Europas wird ein „Fortschrittsanzeiger“ eingeführt.

Die Europäische Kommission ließ 2016 eine Überprüfung des Binnenmarkts („Zwei Jahre digitaler Binnenmarkt für Europa“) durchführen, auf die im Mai 2017 eine Halbzeitüberprüfung der Strategie für einen digitalen Binnenmarkt (COM(2017) 228 final) folgte. Darin wird bestätigt, dass sich nach dem Dafürhalten von zwei Dritteln der Europäer die Einführung der neuesten digitalen Technologien positiv auf die Gesellschaft, die Wirtschaft und ihr eigenes Leben auswirken würde. Im Rahmen dieser Überprüfung wurden auch drei neuartige Herausforderungen festgestellt:

  • Es muss sichergestellt werden, dass Online-Plattformen der Wirtschaft und Gesellschaft auch weiterhin Nutzen bringen, indem gegen illegale Online-Inhalte vorgegangen und für mehr Verantwortungsbewusstsein unter den Betreibern von Online-Plattformen gesorgt wird.
  • Die europäische Datenwirtschaft muss weiterentwickelt werden, damit sie ihr volles Potenzial erreicht, indem beispielsweise Vorschläge für den freien Verkehr nicht personenbezogener Daten innerhalb der EU vorgelegt werden.
  • Für den Schutz der europäischer Interessen und Werte müssen die Herausforderungen im Bereich der Cybersicherheit bewältigt werden (zudem bedarf es eines Plan, mit dem rasch auf einen Cybersicherheitsvorfall großen Ausmaßes reagiert werden kann).

Die Europäische Kommission hat eine Reihe von Initiativen unterstützt, mit denen Schulungen im Bereich der digitalen Kompetenzen (sowohl für Arbeitsmarktteilnehmer als auch für andere Bevölkerungsgruppen) gefördert werden sollen. Am 10. Juni 2016 veröffentlichte sie Eine neue europäische Agenda für Kompetenzen (COM(2016) 381 final), die eine Reihe von Maßnahmen vorsieht, um Defizite bei den digitalen Kompetenzen in Europa abzubauen:

  • Errichtung der Koalition für digitale Kompetenzen und Arbeitsplätze (auf Englisch) – eine neue Leitinitiative;
  • Entwicklung nationaler Strategien für digitale Kompetenzen;
  • Aufbau nationaler Koalitionen für digitale Kompetenzen zur Vernetzung von Behörden und Akteuren aus der Wirtschaft, dem Bereich der allgemeinen und beruflichen Bildung und des Arbeitsmarkts;
  • Entwicklung von Vorschlägen zur besseren Einbindung digitaler Fertigkeiten und Kompetenzen auf allen Ebenen der allgemeinen und beruflichen Bildung.

Die Initiative „Koalition für digitale Kompetenzen und Arbeitsplätze“ führt EU-Mitgliedstaaten, Unternehmen, Sozialpartner, gemeinnützige Organisationen und Bildungsträger zusammen, um sich für die Beseitigung der Defizite im Bereich der digitalen Kompetenzen in Europa zu engagieren. Die Maßnahmen können von der Vermittlung grundlegender digitaler Kompetenzen an Erwerbslose über Schulungen für Lehrkräfte oder Programmierkurse für IKT-Fachkräfte bis hin zu Pilotprojekten für Ausbildungsangebote reichen, die Studierenden und jungen Hochschulabsolventen die Möglichkeit bieten, sich in Bereichen wie Cybersicherheit, künstlicher Intelligenz, Programmieren oder digitalem Marketing weiterzubilden.

Auf regionaler Ebene wurden durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und den Kohäsionsfonds während des Zeitraums 2014-2020 über 20 Mrd. EUR für IKT-Investitionen bereitgestellt. Diese Investitionen sind vor allem darauf ausgerichtet, die Maßnahmen der Europäischen Kommission zur Schaffung eines digitalen Binnenmarkts zu unterstützen. Nachstehend sind die Prioritäten im Rahmen des EFRE aufgeführt: Erweiterung des Breitbandausbaus und Einführung von Hochgeschwindigkeitsnetzen, Entwicklung von IKT-Produkten und -diensten sowie des elektronischen Handels, Stärkung der IKT-Anwendungen für elektronische Behördendienste (e-Government), e-Learning, e-Inklusion, e-Kultur und elektronische Gesundheitsdienste; (e-Health).

Weitere Informationen:

Digital scoreboard (auf Englisch)

Eine neue europäische Agenda für Kompetenzen

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Mittels des Statistischen Atlasses von Eurostat (auf Englisch) können Sie alle Karten interaktiv verwenden (siehe Benutzerhandbuch auf Englisch).

Dieser Artikel ist Bestandteil der zentralen jährlichen Veröffentlichung von Eurostat, dem Eurostat Jahrbuch der Regionen.