Sonstige Maßnahmen - Online-Inhalte
Kreative Online-Inhalte
Kommission geht der Frage nach, wie die Chancen für Film und Fernsehen im Online-Zeitalter am besten genutzt werden können (2011)
Brüssel, den 13. Juli – Durch die digitalen Technologien und das
Internet verändert sich die Art und Weise der Produktion, der
Vermarktung und des Vertriebs audiovisueller Werke sehr rasch. Die
Verbraucher erwarten zunehmend, alles überall und jederzeit und mit
jedem Gerät (Fernseher, PC, Spielekonsole, mobile Medien) sehen zu
können. Die Geschäftsmodelle müssen sich rasch weiterentwickeln,
damit sie Schritt halten können mit dem immer höheren Tempo des
technologischen Wandels, der Urhebern und Vertreibern audiovisueller
Werke neue Chancen bietet, neue Erwartungen auf Seiten der
Verbraucher weckt und letztendlich zu mehr Wachstum und
Beschäftigung führen wird.
Um sich einen Überblick darüber zu verschaffen, wie Europa diese
Chancen ergreifen und sich zu einem digitalen Binnenmarkt hin
entwickeln kann, hat die Europäische Kommission auf Initiative des
für den Binnenmarkt zuständigen Kommissars Michel Barnier, im
Einvernehmen mit der für die Digitale Agenda zuständigen
Vizepräsidentin Neelie Kroes und der für Bildung, Kultur,
Mehrsprachigkeit und Jugend zuständigen Kommissarin Androulla
Vassilliou ein
Grünbuch veröffentlicht. Das Grünbuch dient als Grundlage für
eine Debatte darüber, ob und wie der Regulierungsrahmen angepasst
werden muss, damit die europäische Industrie neue Geschäftsmodelle
entwickeln kann, die Kunstschaffenden neue Vertriebskanäle finden
und die europäischen Verbraucher in ganz Europa besseren Zugang zu
Inhalten haben können. Alle Interessengruppen können bis zum 18.
November 2011 ihre Meinung zu zahlreichen Aspekten des
Online-Vertriebs von audiovisuellen Werken wie Spielfilmen,
Dokumentationen, Fernsehfilmen, Cartoons usw. abgeben.
Das
Grünbuch behandelt ein breites Themenspektrum:
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Behandelt werden die Fragen, wie schnell sich der audiovisuelle Sektor als Teil der Internetrevolution verändert, wie die damit verbundenen Herausforderungen am besten gemeistert und die Chancen eines digitalen Binnenmarktes durch Kunstschaffende, Industrie und Verbraucher am besten ergriffen werden können, z. B. durch neue Geschäftsmodelle, mehr Online-Dienste und eine bessere Vergütung für Rechteinhaber.
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Erörtert wird ferner die Klärung der Rechte für den Online-Vertrieb audiovisueller Mediendienste. Es muss bewertet werden, in welchem Umfang in diesem Bereich Probleme bestehen, welcher Art sie sind und welche Politikoptionen in Betracht kommen.
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Außerdem wird die Frage behandelt, ob zusätzliche Maßnahmen auf EU-Ebene ergriffen werden sollten, um die angemessene Vergütung von Autoren und ausführenden Künstlern für die Online-Nutzung von Werken und Darbietungen, an denen sie Rechte besitzen, sicherzustellen.
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Schließlich geht es um bestimmte Sondernutzungen audiovisueller Werke, beispielsweise den öffentlichen Auftrag von Einrichtungen zum Erhalt und zum Schutz des Filmerbes und den Zugang von Menschen mit Behinderungen zu kulturellem Material.
Der europäische Fernsehmarkt ist der zweitgrößte weltweit, hinter den USA. Er
wuchs zwischen 2006 und 2010 um 12 %, wobei mehr als die Hälfte dieses Zuwachses
zwischen 2009 und 2010 erfolgte, um dann in 2010 einen Jahresumsatz von 84,4
Milliarden zu erreichen. Der europäische Anteil am weltweiten Fernsehmarkt blieb
2010 stabil bei etwa 29%.
Diese Entwicklungen haben jedoch noch nicht zu einem echten Digitalen
Binnenmarkt für audiovisuelle Inhalte geführt. Eines der Ziele des Digitalen
Binnenmarktes sollte es sein, die Entwicklung europäischer Global Player im
audiovisuellen Bereich zu erleichtern. Anbieter in der EU laufen Gefahr, klein
zu bleiben, da ihnen die kritische Masse fehlt, die ein Publikum von einer
halben Milliarde potenzieller Verbraucher eigentlich bereitstellen sollte.
Grünbuch über den Online-Vertrieb von audiovisuellen Werken in der Europäischen Union: Chancen und Herausforderungen für den digitalen Binnenmarkt
Hier können Sie an der Konsultation teilnehmen.
Öffentliche Konsultation zum Thema "Online-Inhalte"
2009-2010
Die digitale "Entmaterialisierung" von geschützten Inhalten eröffnet große Chancen für Europa, aber auch eine Reihe von Herausforderungen. Es bestehen noch erhebliche Hindernisse auf dem Wege zu einer reibungslosen digitalen Verbreitung von kulturellen Produkten und Dienstleistungen. Darüber hinaus können illegale Downloads in großem Umfang die Entwicklung eines wirtschaftlich tragfähigen Binnenmarkts für digitale Inhalte gefährden. Schließlich bedürfen legale und grenzüberschreitenden Angebote von Online-Inhalten weiter der nachhaltigen Ermutigung. In dem hier vorgelegten Konsultationspapier werden die gegenwärtigen Herausforderungen für die drei zentral Betroffenen - Rechteinhaber, Verbraucher und kommerzielle Anbieter - dargestellt. Dies dient dem Ziel, eine Diskussion über europäische Antworten zu deren Fragen zu lancieren.
Mit dieser öffentlichen Konsultation möchten die Dienststellen der Kommission eine breit angelegte Debatte starten, wie im Entstehen begriffene Online-Märkte für geschützte Waren und Dienstleistungen nachhaltiger entwickelt werden können. Die Konsultation beschäftigt sich mit der Rolle legaler Online-Märkte und untersucht eine Vielzahl von Verwertungsmodellen für Urheberrechte - mit dem Ziel, eine rasche Entwicklung dieser Online-Märkte zu fördern.
Alle interessierten Beteiligten wurden aufgefordert, Ihre Stellungnahmen zu den Themen des Diskussionspapiers bis zum 5. Januar 2010 abzugeben.
Die eingegangenen Beiträge sind hier verfügbar . Die Dienste der Kommission werten gegenwärtig die Beiträge aus.
Creative Content in a European Digital Single Market:
Challenges for the Future
Ein Reflektionspapier der GD INFSO und der GD MARKT - Oktober 2009
Pressemitteilung:
Kommission stößt Überlegungen zu einem digitalen Binnenmarkt für
kreative Online-Inhalte an (22/10/2009)
Strategie für „kreative Online-Inhalte“
2008 verabschiedete die Kommission ein Strategiepapier über kreative Online-Inhalte. Dabei stützte sie sich auf eine Konsultation aus dem Jahr 2006 und leitete weitere Maßnahmen zur Förderung der grenzübergreifenden Verbreitung von Online-Inhalten ein. Die Mitteilung leitete die Konsultation im Jahr 2008 ein und benannte 4 Hauptgebiete, die Maßnahmen der EU erfordern:
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Verfügbarkeit kreativer Inhalte: Wenn sich Dienste für Online-Inhalte entwickeln sollen, werden mehr hochwertige Inhalte benötigt, für die aktiv Lizenzrechte vergeben werden müssen. Bei ihrer Preisgestaltung muss ihre Nutzung über neue Plattformen sorgfältig berücksichtigt werden.
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Gebietsübergreifende Lizenzen für kreative Inhalte: Das Fehlen länderübergreifender Urheberrechtslizenzen macht es für Online-Inhalte schwierig, in vollem Umfang die Zugangsmöglichkeiten zum gesamten EU-Markt zu nutzen.
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Systeme zur Verwaltung digitaler Rechte (DRM-Systeme): Diese Technologien, die oft eingesetzt werden, um den Zugang zu hochwertigen Inhalten (z. B. Sport und Filme) zu beschränken, müssen interoperabler gemacht werden, z.B. so gestaltet werden, dass sie mit Hard- und Software aller Arten funktionieren.
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Piraterie bzw. nicht genehmigte Weitergabe von Dateien: Diensteanbieter, Urheber und Verbraucher müssen zusammenarbeiten, um
– ein ansprechendes Online-Angebot leicht verfügbarer und attraktiver Inhalte zu gewährleisten,
– unter das Urheberrecht fallende Werke angemessen zu schützen und
– das Bewusstsein zu stärken, dass das Urheberrecht den Urhebern eine legitime Entlohnung sichert.
Die Mitteilung schlug auch die Einsetzung eines Diskussionsforums der Interessenvertreter vor – die "Content Online Plattform" -, um die anstehenden Herausforderungen in den Blick zu nehmen. Der Abschlussbericht der Content Online Plattform () ist im Mai 2009 veröffentlicht worden .