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Die Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung über Einkommen und Verbrauch auf Makroebene beschreiben die Situation der privaten Haushalte als institutionelle Einheit. Im Gegensatz dazu basieren die Daten über Einkommensverteilungen aus Sozialerhebungen wie der EU-Statistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC) und den Konsumdaten der Erhebung über die Wirtschaftsrechnungen der privaten Haushalte (HBS) auf Mikrodaten und messen Ungleichheiten im Kontext der Sozialpolitik.

Aufgrund unterschiedlicher Konzepte, Definitionen und Datenerhebungsverfahren können diese beiden Datenquellen zu verschiedenen Schlussfolgerungen in Bezug auf den Wohlstand der Menschen führen. Daher schlägt Eurostat vor, die Daten über Einkommen und Verbrauch aus Sozialerhebungen mit der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für private Haushalte in Einklang zu bringen. In einer zusätzlichen Studie schlägt Eurostat einen Ansatz vor, mit dem soziale Sachtransfers aus den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen in EU-SILC-Mikrodaten angerechnet werden.

Abgleich von Sozialerhebungen und der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für private Haushalte

Durch den Abgleich von Mikro- und Makrodaten kombiniert Eurostat die hohe Kohärenz des integrierten Systems der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung und die Angaben zur Verteilung, die aus den Sozialstatistiken hervorgehen. Mit dieser Verteilung von Haushaltskontenlässt sich besser nachvollziehen, welche Haushalte am meisten vom Wirtschaftswachstum profitieren und welche anfälliger für wirtschaftliche Schocks sind.

Warum sind diese Statistiken experimentell?

Der Vergleich einzelner aus Sozialerhebungen gewonnener Komponenten des Haushaltseinkommens und des Verbrauchs mit den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen zeigt erhebliche Datenlücken, die geschlossen werden müssen. Unsicherheiten ergeben sich auch aus Unkenntnis über die Art dieser Lücken und folglich darüber wie diese am besten zu schließen sind. Dies trifft insbesondere zu, wenn es darum geht, Mikro- und Makrodaten auf EU-Ebene miteinander in Einklang zu bringen. Aber sogar von EU-Ländern auf nationaler Ebene unter Zugriff auf zusätzliche Informationen gewonnene Ergebnisse sind mit Unsicherheit behaftet. Daher werden Daten zur Verteilung von Haushaltskonten als experimentell behandelt. Mit ihrer Veröffentlichung erhofft sich Eurostat Rückmeldungen zur Auswahl der Methoden und zur Richtigkeit der zugrunde liegenden Annahmen.

Wie werden sie erstellt?

Zunächst werden Daten aus sozialstatistischen Erhebungen und aus den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für den Haushaltssektor miteinander verglichen und Einkommens- und Verbrauchspositionen konzeptionell bestmöglich miteinander verknüpft. Auf der Grundlage dieser Entsprechungstabelle wird für jede Position die sogenannte Wertschöpfungslücke errechnet. Danach werden mit folgenden Methoden die Unterschiedsbeträge zugeordnet und die beiden Statistiken miteinander in Einklang gebracht:

  • eine anteilsmäßige Anpassung der Mikrodaten, um den Wert des Aggregats der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu erreichen;
  • für bestimmte Einkommenspositionen eine Aufstockung der Mikrodaten für Haushalte der höheren Einkommensgruppen, entweder gemäß einer Pareto-Verteilung oder auf der Grundlage sozioökonomischer Annahmen nach Dezilen;
  • nach Zuordnung des entsprechenden Differenzbetrags für jede Einkommens- und Verbrauchsposition auf Haushaltsebene werden die Aggregate für das gesamte Einkommen und den gesamten Verbrauch als Summe der verfügbaren Unterpositionen neu erstellt;
  • die Haushalte werden dann in Dezile eingeteilt: Für das Einkommen werden Dezile nach dem neuen Aggregat des Gesamteinkommens definiert, für den Verbrauch nach der ursprünglichen Einkommensvariablen der Erhebung.

Weitere Einzelheiten finden Sie in den folgenden Dokumenten (auf Englisch):

Zugang zu den Statistiken

Anrechnung von Sachtransfers auf die soziale Einkommensstatistik

Soziale Sachtransfers, die Menschen von den Regierungen in Form von kostenlosen oder subventionierten Bildungs- oder Gesundheitssystemen erhalten, können nicht im Rahmen von Haushaltserhebungen erfasst werden. Dies liegt daran, dass den Menschen der Geldwert solcher Dienstleistungen größtenteils nicht bekannt ist.

Um diesem Mangel Rechnung zu tragen, schlagen wir eine Methodik für die Zuordnung sozialer Sachleistungen aus der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung zu EU-SILC-Mikrodaten vor. Dabei werden folgende Ziele verfolgt:

  • ein Informationsgewinn über die Verteilung sozialer Sachtransfers
  • die Messung der Auswirkungen sozialer Sachtransfers auf die Einkommensverteilung und auf andere Messgrößen der Ungleichheit wie den Gini-Index (auf Englisch).

Warum sind diese Statistiken experimentell?

Informationen über soziale Sachtransfers, die einzelne Haushalte erhalten, können nicht über Erhebungen oder Verwaltungsregister eingeholt werden. Eurostat schlägt die nachstehend beschriebene Methode als ergänzende Information zu amtlichen Statistiken vor.

Wie werden sie erstellt?

Die Einkommensverteilungen werden anhand von EU-SILC-Mikrodaten ermittelt. Soziale Sachtransfers werden anhand von Gesundheitsprofilen nach Alter und Geschlecht aus dem Bericht der Europäischen Kommission über die Bevölkerungsalterung unterstellt und anschließend mit den Aggregaten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung abgeglichen.

Weitere Informationen finden Sie in unserem  Hinweis zur Methodik (auf Englisch).

Zugang zu den Statistiken

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Rückmeldungen

Bitte unterstützen Sie als Nutzer oder Forscher Eurostat bei der Verbesserung dieser experimentellen Statistiken, indem Sie uns Ihre Rückmeldung per Email übermitteln:

  • Sind Statistiken zur Verteilung von Einkommen und Verbrauch privater Haushalte im Einklang mit der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung für Sie hilfreich?
  • Sind Sie an Mikrodaten über die Verteilung sozialer Sachtransfers interessiert?
  • Wie beurteilen Sie die verwendete Methodik? Haben Sie Ideen für weitere Verbesserungen?

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