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Archive:Seeverkehrsstatistiken auf regionaler Ebene

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Daten von März 2011. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank

Dieser Artikel über den Seeverkehr konzentriert sich auf die Gesamtzahl der Passagiere und der Be- und Entladungen in Tonnen nach NUTS-2-Regionen in der Europäische Union (EU).

Die Tabellen 1 und 2 zeigen die 20 im Bereich der Passagier- und Frachtbeförderung im Seeverkehr führenden europäischen Regionen und das Wachstum des Verkehrs in diesen Regionen im Zeitraum 2003 bis 2009.

Tabelle 1: Die 20 führenden NUTS-2-Regionen mit dem höchsten Passagieraufkommen im Seeverkehr, 2009 (1 000 beförderte Personen) - Quelle: Eurostat (tran_r_mapa_nm)
Tabelle 1 (Fortsetzung): Die 20 führenden NUTS-2-Regionen mit dem höchsten Passagieraufkommen im Seeverkehr, 2009 (1 000 beförderte Personen) - Quelle: Eurostat (tran_r_mapa_nm)
Tabelle 2: Die 20 führenden NUTS-2-Regionen mit dem höchsten Güteraufkommen im Seeverkehr, 2009 (1 000 Tonnen umgeschlagene Güter) - Quelle: Eurostat (tran_r_mago_nm)
Tabelle 2 (Fortsetzung): Die 20 führenden NUTS-2-Regionen mit dem höchsten Güteraufkommen im Seeverkehr, 2009 (1 000 Tonnen umgeschlagene Güter) - Quelle: Eurostat (tran_r_mago_nm)

Wichtigste statistische Ergebnisse

Die Zahl der Passagiere, die sich in EU-Häfen ein- oder ausschiffen, ging 2009 leicht zurück (-2,2 %), nachdem sie in den davor liegenden fünf Jahren gleich geblieben war. Die in EU-Häfen umgeschlagene Frachtmenge fiel 2009 um 12,5 %, nach einem Wachstum von über 13 % in den fünf Jahren zuvor. Trotz dieses Rückgangs spielt der Seeverkehr eine wichtige Rolle für die Frachtbeförderung im Extra-EU-Handel. An der geografischen Verteilung der wichtigsten europäischen Seehäfen zeigt sich die Flexibilität des Seeverkehrs, denn auf diesem Wege können große Frachtmengen in unmittelbarer Nähe zu Empfängern und Herstellern ver- und entladen werden. Die Mitgliedstaaten ohne Zugang zum Meer (Tschechische Republik, Luxemburg, Ungarn, Österreich, Slowakei) sind in diesem Bereich nicht aktiv.

Die Datenbanken von Eurostat enthalten nach Regionen untergliederte Daten zur Beförderung von Passagieren und Fracht im Seeverkehr. Sie geben Aufschluss über den Personen- und Frachtverkehr nach NUTS-2-Regionen, angegeben in 1 000 Passagieren bzw. 1 000 Tonnen. Daten zu den Passagieren sind nach sich ein und ausschiffenden Passagieren aufgeschlüsselt. Die Frachtstatistik unterscheidet zwischen Be- und Entladungen in Tonnen. Zwei Datenreihen stehen zur Personenbeförderung im Seeverkehr zur Verfügung, die auf verschiedenen Methoden beruhen. Eine Zeitreihe, die bis 1997 zurückreicht und 2003 endet, wurde 2004 durch eine neue Zeitreihe mit anderen Definitionen ersetzt (Kreuzfahrtpassagiere sind danach ausgeschlossen).

Derzeit werden Daten zum Seeverkehr nach Maßgabe der Richtlinie 2009/42/EG über die statistische Erfassung des Güter- und Personenseeverkehrs erhoben. Nach dieser Verordnung sind detaillierte Quartalsdaten für Häfen vorgesehen, die pro Jahr mehr als 1 Mio. Tonnen Güter umschlagen oder mehr als 200 000 Passagierbewegungen verzeichnen. Die auf Hafenebene gesammelten Daten werden anschließend auf regionaler NUTS-2-Ebene aggregiert.

Dieser Abschnitt über den Seeverkehr hat die Gesamtzahl der Passagiere und die gesamten Be- und Entladungen in Tonnen in den europäischen NUTS-2-Regionen zum Schwerpunkt. In Tabelle 3 und Tabelle 4 sind die 20 Regionen, die 2009 im Bereich der Beförderung von Fahrgästen zur See und Seefracht führend waren, ausgewiesen.

Es erstaunt nicht, dass der Personenseeverkehr von Regionen mit Seefahrertradition dominiert wird. Die weitaus größte Zahl von Passagieren im Seeverkehr (30,2 Mio.) verzeichnet die Region Attiki mit dem Hafen Piräus als wichtigstem Zugangshafen für Passagiere zu den griechischen Inseln. Die zweitgrößte Passagierzahl wurde mit 13,8 Mio. auf Sizilien verzeichnet. Von dort aus führen mehrere Fährverbindungen zum italienischen Festland sowie nach Malta und Tunesien. Von den Häfen in der Region Sydsverige (13,3 Mio. Passagierbewegungen 2009) gehen zahlreiche Fährverbindungen zu den anderen Ostseeanrainerstaaten. Die hohen Passagierzahlen in Kent (13,2 Mio.) und Nord-Pas-de-Calais (12,9 Mio.) mit den Häfen Dover, Medway und Ramsgate auf der englischen und Calais und Dunkerque auf der französischen Seite sind ein Zeichen für die engen Verbindungen, die über den Ärmelkanal hinweg bestehen.

Wie bereits in vergangenen Jahren waren zwischen 2008 und 2009 ganz unterschiedliche Zuwächse in den Passagierzahlen der 20 im Personenseeverkehr führenden europäischen Regionen zu verzeichnen. In 13 der 20 vorne liegenden Regionen gingen die Passagierzahlen zurück, in den anderen sieben Regionen stiegen sie jedoch. Bei der im Personenseeverkehr führenden Region Attiki, setzte sich der in den vergangenen fünf Jahren beobachtete Abwärtstrend fort: Die Passagierzahlen sanken von 2008 auf 2009 um 3,9 %. Auch die anderen Regionen mit hohem Aufkommen verzeichneten Rückgänge: Sizilien um 7,3 %, Sydsverige um 11,1 % und Kent um 5,5 %. Im Unterschied dazu registrierte die Region Weser-Ems mit ihren Verbindungen zu den Ostfriesischen Inseln einen Anstieg um 10,2 % von 2008 auf 2009, womit sich der Aufwärtstrend der zurückliegenden fünf Jahre fortsetzte. Andere Regionen mit einem beträchtlichen Zuwachs bei der Zahl der Seeverkehrspassagiere waren beispielsweise Calabria (9,2 %) und Campania (5,8 %).

Im Seefrachtverkehr ist das niederländische Zuid-Holland mit dem Hafen Rotterdam mit Abstand führend. Hier wurden 2009 349 Mio. Tonnen Fracht umgeschlagen, mehr als doppelt so viel wie im belgischen Antwerpen (142 Mio. Tonnen), dem zweitstärksten Hafen der zwanzig führenden europäischen Regionen. Es folgten Hamburg in Deutschland (95 Mio. Tonnen) und Haute Normandie (Dieppe, Le Havre, Rouen) in Frankreich (92 Mio. Tonnen). Diese Mengen sind sehr viel höher als bei anderen Verkehrsträgern. Sie machen deutlich, dass der Seefrachtverkehr in der europäischen Wirtschaft eine Schlüsselrolle spielt. Der Seeverkehr zeichnet sich durch eine große Flexibilität aus, die es ermöglicht, große Frachtmengen in der Nähe von wichtigen Empfängern und Herstellern zu laden und zu löschen.

Zwischen 2008 und 2009 gingen die Frachtmengen in allen der 20 beim Frachtumschlag führenden Regionen außer einer zurück. In neun Regionen schrumpften sie um mehr als 15 %. Die Größenordnung dieses Rückgangs spiegeln in unterschiedlichem Maße die weltweite Wirtschaftskrise und das damit verbundene Nachlassen des internationalen Handels von 2008 bis 2009 wider. Von den 20 führenden Regionen verzeichneten Puglia in Italien ( 21,3 %) und Hamburg in Deutschland ( 20,3 %) die drastischsten Einbußen. Als einzige Region der oberen 20 erlebte Vestlandet in Norwegen (in der sich das Rohölterminal in Mongstad befindet) von 2008 bis 2009 einen Anstieg (+3 %). Allerdings war das Frachtvolumen in Vestlandet in den fünf vorangegangenen Jahren jährlich um durchschnittlich 3 % geschrumpft.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Eurostat erhebt, ermittelt und verbreitet eine breite Palette von regionalen Indikatoren. Daten zur Straßen- und Eisenbahninfrastruktur, zu Binnenwasserstraßen, Fahrzeugbeständen und Straßenverkehrsunfällen werden derzeit von den Mitgliedstaaten und Kandidatenländern auf freiwilliger Basis erhoben. Daten über den Straßengüterverkehr und die Beförderung von Fahrgästen und Fracht im See- und Luftverkehr werden unmittelbar aus Daten abgeleitet, die im Rahmen von Rechtsakten erhoben werden.

Regionale Verkehrsindikatoren werden auf der Eurostat-Website unter dem Thema „Verkehr“ bereitgestellt und erscheinen auch unter „Allgemeine und Regionalstatistik“. Es stehen vollständige Datensätze und vordefinierte Tabellen mit Verkehrsdaten zu Infrastruktur, Fahrzeugbestand, Reisen im Straßen-, Schienen , See- und Luftverkehr sowie zur Sicherheit im Straßenverkehr (Zahl der Getöteten und Verletzten im Straßenverkehr) zur Verfügung. Bei allen Daten handelt es sich um jährliche.

Die in den vorstehenden Karten und Tabellen verwendeten Daten stammen von der Eurostat-Website. Nicht alle aus diesen Daten abgeleiteten Indikatoren sind jedoch direkt auf der Eurostat-Website zu finden.

Weitere Informationen enthalten die Eurostat-Reihe „Statistik kurz gefasst“ zum Thema Verkehr.

Die genauen Definitionen aller verwendeten Variablen sind in der Veröffentlichung „Glossary for Transport Statistics“ (Glossar für die Verkehrsstatistik, 4. Ausgabe, in englischer Sprache)zu finden.

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Seeverkehr (t_mar)
Seegüterverkehr (ttr00009)

Datenbank

Seeverkehr (mar)
Seeverkehr - Jährliche Hauptergebnisse (mar_m)
Seeverkehr - Kurzstreckenseeverkehr - Jährliche Hauptergebnisse (mar_s)
Seeverkehr - Passagiere (mar_pa)
Seeverkehr - Güter (mar_go)
Seeverkehr - Schiffsverkehr (mar_tf)
Seeverkehr - Zusammengefasste Zahlen auf standardisierter regionaler Ebene (NUTS) (mar_rg)

Spezieller Bereich

Quelldaten für die Tabellen, Abbildungen und Karten (MS Excel)

Weitere Informationen

  • Richtlinie 2009/42/EG vom 6. Mai 2009 über die statistische Erfassung des Güter- und Personenseeverkehrs (Neufassung) (Text von Bedeutung für den EWR)

Siehe auch