Statistics Explained

Archive:Statistik der Informationsgesellschaft – Unternehmen

This article is outdated and has been archived on 05/09/2017 - for recent information on this topic see the article Digital economy and society statistics - enterprises .

Datenauszug vom Juni 2015. Neueste Daten: Weitere Informationen von Eurostat, Haupttabellen und Datenbank. Die englische Version ist aktueller.
Abbildung 1: IKT-Nutzung der Unternehmen, nach Größenklasse, EU-28, 2014
(in % der Unternehmen)
Quelle:Eurostat (isoc_ci_eu_en2)
Abbildung 2: Nutzung von Cloud-Computing-Diensten, 2014
(in % der Unternehmen)
Quelle: Eurostat (isoc_cicce_use)
Tabelle 1: Nutzung von Cloud-Computing-Diensten in Unternehmen, 2014
Quelle: Eurostat (isoc_cicce_use)
Abbildung 3: Nutzung einer öffentlichen oder privaten Cloud, nach Unternehmensgrößenklasse, EU-28, 2014
(in % der Unternehmen)
Quelle: Eurostat (isoc_cicce_use)
Abbildung 4: Faktoren, die die Nutzung von Cloud-Computing-Diensten durch Unternehmen einschränken, nach Unternehmensgrößenklasse, EU-28, 2014
(in % der Unternehmen, die Cloud-Computing-Dienste nutzen)
Quelle: Eurostat (isoc_cicce_use)
Abbildung 5: Ein- und Verkäufe im Rahmen des elektronischen Geschäftsverkehrs, EU-28, 2008–2013
Quelle: Eurostat (isoc_bde15dec) und (isoc_ec_evaln2)
Abbildung 6: Ein- und Verkäufe im Rahmen des elektronischen Geschäftsverkehrs, 2013
(in % der Unternehmen)
Quelle: Eurostat (isoc_bde15dec)
Abbildung 7: Nutzung von E-Business-Technologien in Unternehmen, EU-28, 2010 und 2014
(in % der Unternehmen)
Quelle: Eurostat (isoc_ci_in_en2), (isoc_ci_cd_en2), (isoc_bde15dip), (isoc_bde15disc) und (isoc_bde15dec)

In diesem Artikel werden aktuelle statistische Daten zu verschiedenen Aspekten der Informationsgesellschaft in der Europäischen Union (EU) vorgestellt. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Verfügbarkeit von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) sowie ihrer Nutzung durch Unternehmen. Fortschritte in der Entwicklung der Informationsgesellschaft sind eine wesentliche Voraussetzung für die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie und in allgemeinerem Sinne für die Erfüllung der Anforderungen der Wirtschaft. Die von der EU getroffenen politischen Maßnahmen reichen von der Regulierung ganzer Wirtschaftszweige, z. B. des E-Commerce, bis hin zum Schutz der Privatsphäre.

Wichtigste statistische Ergebnisse

Nutzung von IKT durch Unternehmen

Zu Beginn des Jahres 2014 hatten in der EU-28 nur 3 % der (in der Gemeinschaftserhebung über die Nutzung der Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in Unternehmen erfassten) Unternehmen keinen Internetzugang (siehe Abbildung 1), während die überwiegende Mehrheit (92 %) über einen festen Breitbandzugang verfügte. Die mobile Internetnutzung für geschäftliche Zwecke nahm rapide zu, was zum Teil darauf zurückzuführen war, dass in der EU-28 zwei Drittel (66 %) der Unternehmen ihre Mitarbeiter mit tragbaren Computern, Smartphones und anderen mobilen Geräten ausstatteten. 2014 hatten drei Viertel (74 %) der Unternehmen in der EU-28 einen Internetauftritt.

Insgesamt machten 2014 Großunternehmen in der EU-28 stärkeren Gebrauch von IKT als kleinere Unternehmen: Alle Großunternehmen hatten einen Internetzugang, 98 % verfügten über einen festen Breitbandzugang, 94 % stellten ihren Mitarbeitern mobile Geräte für den drahtlosen Internetzugang für geschäftliche Zwecke zur Verfügung und 93 % hatten einen Internetauftritt.

Schwerpunkt Cloud Computing

Anstatt eine eigene IT-Infrastruktur aufzubauen (wozu Hardware und die Entwicklung/der Aufbau und die Pflege von Softwareanwendungen und Datenbanken notwendig wären), können Unternehmen Rechenressourcen von Dritten (Serviceprovidern) im Internet in Anspruch nehmen – die Cloud. Technologisch ist Cloud Computing ein Modell für die Bereitstellung eines allgegenwärtigen, flexiblen und auf Abruf verfügbaren Netzzugriffs auf einen gemeinsamen Pool aus konfigurierbaren Rechenressourcen einschließlich Servern, Datenbanken, Softwareanwendungen, Speicherkapazität und Rechenleistung. Cloud Computing kann als technologische Weiterentwicklung der servergestützten Datenverarbeitung angesehen werden, da die Cloud/das Internet wie ein gewaltiger vernetzter Server funktioniert. So können Unternehmen diese Dienste nutzen, indem sie auf das Internet mit Geräten angefangen von Desktop-Computern bis hin zu verschiedenen tragbaren Geräten zugreifen.

Ein Fünftel (19 %) der Unternehmen in der EU-28 meldete für 2014, dass sie Cloud-Computing-Dienste genutzt haben (siehe Abbildung 2). Dabei zeigten sich erhebliche Unterschiede zwischen den EU-Mitgliedstaaten: In Finnland, Italien, Schweden und Dänemark nutzten über 35 % der Unternehmen Cloud Computing, ebenso in Island. Demgegenüber waren es in Ungarn, Bulgarien, Griechenland, Polen, Lettland und Rumänien weniger als 10 %.

Von den Unternehmen in der EU-28, die 2014 die Nutzung von Cloud Computing meldeten, griffen etwa 66 % für ihre E-Mails auf eine Cloud-Lösung zurück (siehe Tabelle 1). Anstatt eine Server-Infrastruktur für ihr E-Mail-System aufzubauen, was (unter anderem) mit Investitionen und Wartungskosten verbunden gewesen wäre, entschieden sich diese Unternehmen für eine Cloud-Lösung zu Betriebskosten pro Nutzer.

Cloud-Computing-Dienste können eine breite Palette anderer IKT-Erfordernisse von Unternehmen abdecken. Über die Hälfte (53 %) aller Unternehmen in der EU-28, die 2014 Cloud Computing nutzten, taten dies, um elektronische Dateien zu speichern, 39 % verwendeten die Cloud als Speicherort für ihre Datenbank(en), und 34 % nutzten sie für Bürosoftware (beispielsweise für Textverarbeitung oder Tabellen).

Unternehmen haben über die Cloud auch Zugriff auf relativ weiter fortgeschrittene kundenorientierte Softwareanwendungen, etwa für ihre Finanzen/Buchhaltung und die Verwaltung ihrer Kundendaten (Customer Relationship Management — CRM). Solche cloudgestützten Dienste wurden von 31 % bzw. 21 % derjenigen EU-28-Unternehmen in Anspruch genommen, die 2014 Cloud Computing nutzten. Darüber hinaus berichteten 17 % dieser Unternehmen, dass sie über die Cloud auf Computer zugriffen, auf denen ihre eigenen Unternehmenssoftwareanwendungen laufen.

Cloud-Computing-Dienste lassen sich unterscheiden in solche, die von öffentlichen Cloud-Servern, und solche, die von privaten Cloud-Servern aus bereitgestellt werden: Erstere wurden 2014 von 12 %, letztere von 7 % der Unternehmen in der EU-28 genutzt.

Private Cloud-Server umfassen definitionsgemäß eine Single-Tenant-Umgebung, bei der Hardware, Speicher und Netzwerk für einen einzigen Kunden abgestellt werden. Dadurch garantiert die Infrastruktur ein hohes Sicherheitsniveau, da die anderen Kunden des Serviceproviders keinen Zugriff auf dieselben Ressourcen haben. Etwa 7 % der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) in der EU-28 und 17 % der Großunternehmen meldeten für 2014 die Nutzung privater Cloud-Dienste (siehe Abbildung 3). Öffentliche Cloud-Infrastrukturen hingegen werden zur gemeinsamen Nutzung durch mehrere Kunden bereitgestellt. Meist sind sie hochgradig standardisiert mit begrenzten Möglichkeiten für eine kundenspezifische Anpassung. So kann z. B. ein E-Mail-Server vielen Unternehmen die nötige Cloud-Infrastruktur zur Verwaltung ihrer E-Mail-Systeme bieten. Öffentliches Cloud Computing wurde von 24 % der Großunternehmen und 12 % der KMU in der EU-28 genutzt.

Unternehmen in der EU-28, die 2014 Cloud Computing nutzten, gaben mehrere einschränkende Faktoren für diese Nutzung an (siehe Abbildung 4). An der Spitze stand dabei sowohl für Großunternehmen als auch für KMU das Risiko von Sicherheitslücken (57 % bzw. 38 %). Natürlich spielt für Unternehmen der Schutz ihrer IT-Systeme eine wichtige Rolle, aber dieser Punkt ist auch im allgemeineren Kontext der Absicherung gegen mögliche Sicherheitslücken bei der Nutzung der Cloud zu sehen. Man erwartet von Serviceprovidern, dass sie alle erdenklichen Schritte unternehmen, um Verfahren in Bezug auf mögliche Sicherheitslücken in Systemen und Diensten, die für ihre Kunden vorgesehen sind, einzurichten und transparent anzuwenden. Deshalb kann aus Sicht eines Unternehmenskunden (unabhängig von dessen Größe) das Risiko von Sicherheitslücken eine Frage der Zuverlässigkeit und Haftbarkeit von Serviceprovidern wie auch eine rein technische Angelegenheit sein.

Bei einigen anderen einschränkenden Faktoren bestanden gewisse Unterschiede zwischen Großunternehmen und KMU. Für die Nutzung von Cloud-Computing-Diensten sind unter Umständen spezielle Kenntnisse der IKT-Verwaltung erforderlich, insbesondere, um den Bedarf an und den Verbrauch von IT-Ressourcen genau zu ermitteln. Somit können unzureichende Kenntnisse oder ungenügendes Fachwissen die Inanspruchnahme von Cloud Computing einschränken. Ein Drittel (32 %) der KMU in der EU-28, die 2014 die Cloud nutzten, gaben dies als einschränkenden Faktor an, während es bei den Großunternehmen weniger als ein Fünftel (17 %) war. Ein etwa ebenso hoher Teil der KMU (32 %), die bereits Dienste in der Cloud nutzten, betrachtete die hohen Kosten von Cloud-Computing-Diensten als einschränkenden Faktor.

Cloud-Dienste werden häufig in einem Land gehostet und in anderen Ländern genutzt. Serviceprovider können auf der ganzen Welt verteilte Datenzentren nutzen, sodass Unternehmen, die die Cloud nutzen, möglicherweise nicht genau wissen, wo sich ihre Daten befinden. Darüber hinaus kann es Probleme mit der rechtlichen Zuständigkeit im Falle von Streitigkeiten und Unsicherheit hinsichtlich des anwendbaren Rechts geben. Beide Faktoren wurden als einschränkend für die Inanspruchnahme von Cloud Computing genannt, insbesondere von Großunternehmen in der EU-28, die die Cloud bereits nutzen (für beide jeweils 46 % im Jahr 2014).

Elektronischer Geschäftsverkehr (E-Commerce)

Im Jahr 2013 erzielten in der EU-28 Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten etwa 15 % ihres Umsatzes aus dem elektronischen Geschäftsverkehr (E-Commerce); dieser Anteil ist seit 2008 relativ stabil geblieben (siehe Abbildung 5). Rund 18 % der Unternehmen in der EU-28 verkauften im Jahr 2013 Waren oder Dienstleistungen im Rahmen des E-Commerce; dies entspricht weniger als der Hälfte des Anteils jener Unternehmen (38 %), die Käufe im Rahmen des elektronischen Geschäftsverkehrs getätigt haben. Der Anteil der Unternehmen in der EU-28, die Verkäufe im Rahmen des E-Commerce tätigten, stieg von 2008 bis 2013 regelmäßig an. Der Anteil der Unternehmen hingegen, die Käufe im Rahmen des E-Commerce tätigten, schnellte von 2008 bis 2009 nach oben, sank 2010 und 2011 wieder ab und stieg dann 2012 und 2013 erneut an.

2013 lag der Anteil der Unternehmen, die Verkäufe im Rahmen des E-Commerce tätigten, bei über einem Viertel in Dänemark, der Tschechischen Republik (jeweils 28 %), Kroatien (27 %) und Schweden (26 %); auch Island (34 %) und Norwegen (28 %) verzeichneten hier eine hohe Zahl an Unternehmen. In Griechenland, Bulgarien, Lettland, Italien und Rumänien belief sich dieser Anteil auf höchstens ein Zehntel, und in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien war er noch geringer (7 %).

Unter den EU-Mitgliedstaaten wurde der höchste Anteil von Unternehmen, die Käufe im Rahmen des elektronischen Geschäftsverkehrs tätigten, in Dänemark (72 %) und Österreich (67 %) ermittelt; dahinter folgten in einigem Abstand die Niederlande (55 %), die Tschechische Republik (54 %), das Vereinigte Königreich, Finnland (jeweils 51 %) und Luxemburg (50 %). Der Anteil dieser Unternehmen lag in Island bei 72 % und damit so hoch wie in Dänemark. In der Slowakei, Zypern, Griechenland und Bulgarien tätigten weniger als ein Fünftel der Unternehmen Käufe im Rahmen des E-Commerce, ebenso in der ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien.

E-Business-Technologien

Die Nutzung von IKT wirkt sich auf das Management der Unternehmen, den Informationsaustausch mit Geschäftspartnern und die Kommunikation mit Kunden aus. Die Nutzung von IKT für Geschäftsprozesse wird als E-Business bezeichnet.

Wie bereits erwähnt, verfügten in der EU-28 im Jahr 2014 fast alle (97 %) Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten über einen Internetzugang. Trotz dieses hohen Sättigungsgrades ist dieser Anteil in den letzten Jahren leicht gestiegen und nahm seit 2010 um drei Prozentpunkte zu. Viele Unternehmen dürften der Auffassung sein, dass es wichtig ist, im Internet präsent zu sein. So hatten zu Beginn des Jahres 2014 knapp drei Viertel (74 %) der Unternehmen eine Website, gegenüber zwei Dritteln (67 %) im Jahr 2010.

Der Informationsbedarf eines Unternehmens kann durch den Einsatz modularer Softwareanwendungen für das Enterprise-Resource-Planning (ERP) konsolidiert werden. Der Anteil der Unternehmen, die ERP-Softwareanwendungen nutzen, ist in der EU-28 von 2010 bis 2014 um zehn Prozentpunkte auf 31 % gestiegen. Etwas geringer (17 %) war 2014 der Anteil der Unternehmen, die über ein integriertes Lieferkettenmanagement mit automatisierten Schnittstellen zu Zulieferern und/oder Kunden verfügten, allerdings ist dieser Anteil gegenüber 2010 um einen Prozentpunkt minimal zurückgegangen.

Die letzte in Abbildung 7 dargestellte E-Business-Technologie betrifft Anwendungsprogramme für das Kundenbeziehungsmanagement (CRM) zur Verwaltung der Kundendaten eines Unternehmens. Der Anteil der Unternehmen der EU-28, die CRM nutzten, stieg von 2010 bis 2014 um fünf Prozentpunkte auf etwa 28 %.

Datenquellen und Datenverfügbarkeit

Die rasanten technologischen Veränderungen im Zusammenhang mit dem Internet und anderen neuen IKT-Anwendungen stellen die Statistiker vor Herausforderungen. So hat sich in diesem Bereich eine beachtliche Entwicklung vollzogen, in deren Verlauf die statistischen Instrumente an den neuen Datenbedarf angepasst wurden. Aufgrund des raschen technologischen Wandels werden die Statistiken in diesem Bereich jährlich neu überprüft, um dem Bedarf der Nutzer besser gerecht zu werden.

Dieses Konzept findet seinen Niederschlag in der Eurostat-Erhebung zur IKT-Nutzung in Unternehmen. Diese jährliche Erhebung wird als Referenzgröße (Benchmark) für IKT-gestützte Entwicklungen herangezogen, und zwar sowohl zur Nachverfolgung von Entwicklungen bestimmter Kernvariablen im Zeitverlauf als auch zur eingehenderen Untersuchung bestimmter Aspekte zu einem bestimmten Zeitpunkt. Ursprünglich konzentrierte sich die Erhebung im Wesentlichen auf Fragen wie elektronischen Geschäftsverkehr, Internetzugang und Verbindungsart, doch wurde ihr Erfassungsbereich nach und nach auf eine Vielzahl weiterer Themenbereiche (unter anderem Cloud Computing, soziale Medien und mobile Internetnutzung) sowie auf eine Analyse nach Unternehmensgröße (kleine, mittlere und große Unternehmen) ausgeweitet. Der Erfassungsbereich der Erhebung im Hinblick auf die verschiedenen Technologien wird ebenfalls angepasst, sodass neue Produktgruppen und Mittel zur Bereitstellung der Kommunikationstechnologien für die Endnutzer berücksichtigt werden.

Erfassungsbereiche und Definitionen

Die jährliche Erhebung über IKT-Nutzung in Unternehmen erfasst Unternehmen mit mindestens zehn Beschäftigten. Hinsichtlich der Wirtschaftszweige ist die Erhebung auf die Unternehmen beschränkt, deren Hauptaktivität in die NACE Rev. 2 Abschnitte C bis N ohne Abschnitt K und Abteilung 75, aber mit Gruppe 95.1, fallen: Verarbeitendes Gewerbe/Herstellung von Waren, Energieversorgung, Wasserversorgung, Abwasser- und Abfallentsorgung und Beseitigung von Umweltverschmutzungen, Baugewerbe/Bau, Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, Verkehr und Lagerei, Gastgewerbe/Beherbergung und Gastronomie, Information und Kommunikation, Grundstücks- und Wohnungswesen, Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen, Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen sowie Reparatur von Datenverarbeitungs- und Telekommunikationsgeräten.

Die mit der Unternehmenserhebung erfassten Daten können nach Unternehmensgröße (in Bezug auf die Zahl der Beschäftigten) analysiert werden, wobei zwischen kleinen (10 bis 49 Beschäftigte), mittleren (50 bis 249 Beschäftigte) und großen Unternehmen (250 und mehr Beschäftigte) unterschieden wird.

Die Daten zur IKT-Nutzung sind nach dem Jahr angegeben, in dem die Erhebung durchgeführt wurde; die meisten Daten beziehen sich auf die Situation im Erhebungsjahr, die Daten zum E-Commerce hingegen betreffen das dem Erhebungsjahr vorangegangene Kalenderjahr. Unter anderem war ein spezielles Modul zum Cloud Computing Teil der Erhebung 2014.

Cloud-Computing-Dienste werden von den Servern der Serviceprovider aus erbracht und müssen im Zusammenhang mit der Erhebung zur IKT-Nutzung und zu E-Commerce in Unternehmen folgende Merkmale aufweisen:

  • „On-Demand-Self-Service“ – Die Nutzer können Rechenressourcen nach Bedarf ohne menschliche Interaktion mit dem Serviceprovider nutzen.
  • Elastische Bereitstellung – Die Ressourcen können problemlos vergrößert oder verkleinert werden, etwa als Reaktion auf Veränderungen bei der Nutzeranzahl oder der benötigten Speicherkapazität, sodass die Unternehmen Bedarfsspitzen bewältigen können, ohne in Infrastruktur investieren zu müssen, die sie ansonsten kaum oder gar nicht nutzen würden.
  • Entgeltliche Dienste – Zahlung pro Nutzer (pay-per-user), Zahlung pro Nutzung (pay-per-use) oder Vorausbezahlung (pre-paid).

Im Prinzip können Anbieter von Cloud-Diensten IKT-bezogene Dienste von geteilten Servern (öffentliche Cloud) oder von einer Cloud-Infrastruktur zur ausschließlichen Nutzung durch ein bestimmtes Unternehmen (private Cloud) aus erbringen.

ERP-Softwareanwendungen sollen den Informationsfluss erleichtern und haben das Potenzial zur abteilungsübergreifenden Integration interner und externer Managementinformationen. Ein Merkmal von ERP-Anwendungen ist, dass sie „Module“ umfassen, durch die in der Regel Prozesse der Bereiche Planung, Beschaffung, Marketing, Vertrieb, Kundenbetreuung, Finanzwesen und Personal integriert werden.

Das Lieferkettenmanagement umfasst alle Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Informationsaustausch zwischen einem Unternehmen und seinen Zulieferern und Kunden. Diese Informationen betreffen beispielsweise Lagerbestände, Produktionspläne, Nachfrage- und Angebotsprognosen oder Lieferstände. Mit dem Einsatz von Softwareanwendungen für das Lieferkettenmanagement soll dementsprechend eine wirksame Koordinierung der Bestände und der Warenlieferungen an die Endkunden in der richtigen Menge, zur richtigen Zeit, an den richtigen Empfänger und zu minimalen Kosten erreicht werden.

Anwendungsprogramme für das Kundenbeziehungsmanagement (CRM) dienen der Verwaltung der Kundendaten eines Unternehmens. Der Einsatz dieser Anwendungen kann eine Leistungssteigerung in den Bereichen Marketing und Vertrieb bewirken, indem er beispielsweise die Kommunikation mit den Kunden vereinfacht und die Antizipation von Kundenpräferenzen ermöglicht.

Kontext

Den Breitbandtechnologien kommt bei der Messung des Zugangs zum Internet und seiner Nutzung zentrale Bedeutung zu, da sie die Möglichkeit bieten, große Datenmengen schnell zu übermitteln, ohne dass dabei der Telefonanschluss besetzt ist. Im Bereich der IKT-Politik gilt die Inanspruchnahme der Breitbanddienste daher als wesentlicher Indikator. Ein allgemein verfügbarer Zugang zum Internet über Breitbandverbindungen ist für die Entwicklung zukunftsweisender Internetdienste wie E-Business oder E-Learning von maßgeblicher Bedeutung. Dabei ist der digitale Teilnehmeranschluss (DSL) nach wie vor die wichtigste Form der Breitbandtechnologie, wenngleich sich auch Alternativen wie Kabel, Satelliten, optische Übertragung über Lichtleiter sowie drahtlose Teilnehmeranschlusssysteme zunehmend etablieren.

Im Mai 2010 nahm die Europäische Kommission die Mitteilung Eine Digitale Agenda für Europa (KOM(2010) 245 endgültig) an, eine Strategie zum Aufbau einer wettbewerbsfähigen digitalen Wirtschaft bis zum Jahr 2020. Die digitale Agenda bildet eine der sieben Leitlinien der Strategie Europa 2020 für intelligentes, nachhaltiges und integratives Wachstum. Darin werden Maßnahmen und Aktionen erläutert, die darauf ausgerichtet sind, dass alle Teile der Gesellschaft und der Wirtschaft die Vorteile des digitalen Zeitalters bestmöglich nutzen können. In der Agenda wird der Schwerpunkt auf sieben prioritäre Handlungsbereiche gelegt: Schaffung eines digitalen Binnenmarktes, Verbesserung der Interoperabilität, Erhöhung der Sicherheit und Stärkung des Vertrauens, Bereitstellung eines deutlich schnelleren Internetzugangs, Förderung von Investitionen in Forschung und Entwicklung, Verbesserung der digitalen Kompetenzen, der Qualifikationen und der Inklusion sowie Einsatz der IKT bei der Bewältigung gesellschaftlicher Herausforderungen, wie sie der Klimawandel und die alternde Gesellschaft darstellen.

Im Mai 2015 nahm die Europäische Kommission eine Strategie für einen digitalen Binnenmarkt (COM(2015) 192) an, der zu ihren wichtigsten Prioritäten zählt. Diese Strategie umfasst drei Bereiche:

  • Förderung eines besseren europaweiten Zugangs zu digitalen Waren und Dienstleistungen;
  • Konzeption optimaler Rahmenbedingungen für digitale Netze und Dienstleistungen;
  • Gewähr, dass Europas Wirtschaft und Industrie die Vorteile der digitalen Wirtschaft als potenziellen Wachstumsfaktor voll ausschöpfen.

Cloud Computing

Im Jahr 2012 nahm die Europäische Kommission die Mitteilung „Freisetzung des Cloud-Computing-Potenzials in Europa“ (COM(2012) 529) an. Das übergeordnete Ziel der EU-Politik besteht darin, den schnelleren Einsatz von Cloud Computing in allen Sektoren der Wirtschaft zu ermöglichen und zu erleichtern. Damit ließen sich IKT-Kosten senken und – kombiniert mit neuen digitalen Geschäftsverfahren – Produktivität, Wachstum und Beschäftigung steigern. Cloud Computing ist eine der strategischen digitalen Technologien, die als Mittel zur Förderung der Produktivität und zur Gewährleistung besserer Dienstleistungen gilt. Unternehmen nutzen Cloud Computing, um die Ressourcennutzung zu optimieren und Geschäftsmodelle und Marktstrategien mit der Erwartung zu entwickeln, dass diese Veränderungen ihnen zu Wachstum, Innovation und mehr Wettbewerbsfähigkeit verhelfen.

Siehe auch

Weitere Informationen von Eurostat

Veröffentlichungen

Haupttabellen

Politikrelevante Indikatoren (t_isoc_pi)
Computer und das Internet in Haushalten und Unternehmen (t_isoc_ci)
E-Commerce durch Privatpersonen und Unternehmen (t_isoc_ec)
IT-Fähigkeiten von Personen und IT-Kompetenz in Unternehmen (t_isoc_sk)
Regionale Statistik der Informationsgesellschaft (t_isoc_reg)

Datenbank

Politikrelevante Indikatoren (isoc_pi)
Computer und das Internet in Haushalten und Unternehmen (isoc_ci)
E-Commerce durch Privatpersonen und Unternehmen (isoc_ec)
IT-Fähigkeiten von Personen und IT-Kompetenz in Unternehmen (isoc_sk)
Regionale Statistik der Informationsgesellschaft nach NUTS-Regionen (isoc_reg)

Spezieller Bereich

Methodik / Metadaten

Quelldaten für die Tabellen und Abbildungen (MS Excel)

Weblinks